Großeinsatz im schwedischen Gävle: Dort sind am Mittwochmittag aus einem Tierpark im nahe gelegenen Furuvik mehrere Schimpansen entkommen. Das berichten die örtliche Polizei und der betroffene Tierpark auf Facebook. Eine große Anzahl an Einsatzwagen sei ausgerückt. Auch Drohnen kamen zum Einsatz. Inzwischen ist die Gefahr gebannt.
Wie schwedische Medien berichten, sind fünf Schimpansen aus dem Furuvik Park entkommen. Drei der Affen wurden laut der Polizei getötet. Ein vierter Schimpanse befinde sich in einer Lage, in der sein Zustand "nicht kontrolliert werden kann", so eine Mitteilung der Beamten. Zunächst war von vier erschossenen Tieren die Rede. Wie der Fernsehsender TV4 berichtet, ist einer der Schimpansen in sein Gehege zurückgekehrt. Dieser befand sich offenbar noch auf freiem Fuß und wurde von Scharfschützen gesucht.
Bericht: Tierpark hatte nicht ausreichend Betäubungsmittel
"Diese ganze Situation ist in jeder Hinsicht tragisch. (…) Wir müssen die volle Verantwortung übernehmen und die Sache untersuchen", sagte Annika Troselius, Informationsmanagerin für Parks und Resorts, dem Fernsehsender. Bislang ist unklar, wie die Tiere entkommen konnten.
Da man zu dem Schluss gekommen sei, dass es nicht möglich ist, die Tiere einzufangen, habe der Park beschlossen, die entkommenen Tiere zu erschießen, erklärte Troselius der Zeitung "Dagens Nyheter". "Unser oberstes Ziel ist es, dass keine Menschen zu Schaden kommen", sagte sie und betonte, dass Schimpansen für Menschen gefährlich sind.
Laut der Zeitung "Aftonbladet" verfügte der Tierpark nicht über genügend Betäubungsmittel, um alle Tiere mit Betäubungsgewehren außer Gefecht zu setzen.
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Schimpansen werden als "hochriskant" eingestuft
"Schimpansen sind starke Tiere und werden als hochriskant eingestuft. Keiner unserer Mitarbeiter darf in engem Kontakt mit Schimpansen arbeiten, weil sie als hochriskant eingestuft sind." Die Menschen in dem Gebiet wurden daher gebeten, in den Häusern zu bleiben. Alle Mitarbeiter des Parks hätten sich mit verschlossenen Türen in die Innenräume zurückgezogen, die Schützen bewegten sich in Autos durch den Park, so "Dagens Nyheter" weiter.
Am Abend meldete die Polizei schließlich, dass keine akute Gefahr mehr für die Öffentlichkeit besteht. Einige wenige Polizeiwagen verbleiben demnach aber innerhalb des Parkgeländes. Die Polizei untersucht den Vorfall wegen eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.
Anmerkung der Redaktion: Die Polizei berichtete zunächst, dass vier Schimpansen durch Schüsse getötet wurden. Dies wurde von der Polizei korrigiert. Es sind nach jüngsten Angaben drei getötete Schimpansen. Der vierte befinde sich in einer Lage, "in der sein Zustand nicht kontrolliert werden kann". Dies wurde im Text angepasst.
Quellen: Polizei Gävle, Facebook Furuviksparken, TV4, "Aftonbladet", "Dagens Nyheter", SVT, Sveriges Radio P4 Gävleborg