Land im Bürgerkrieg Dutzende Tote nach Drohnenangriff auf Militärakademie in Syrien

Menschen beerdigen die Opfer eines Raketenangriffs in Kafr Nouran, Syrien. Am Donnerstag kam es zu einem tödlichen Drohnenangriff in der Stadt Homs
Menschen beerdigen die Opfer eines Raketenangriffs in Kafr Nouran, Syrien. Am Donnerstag kam es zu einem tödlichen Drohnenangriff in der Stadt Homs
© Anas Alkharboutli / DPA
Absolventen einer Militärakademie in Syrien feierten ihren Abschluss, als eine Drohne angriff. Dutzende Menschen kamen ums Leben. Die syrische Führung will mit aller Härte reagieren. Aber gegen wen?

In Syrien sind bei einem Drohnenangriff auf eine Abschlussfeier in einer Militärakademie mindesten 78 Menschen getötet worden. Das meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London. Demnach sollen unter den Toten auch neun Zivilisten sein. Außerdem soll es bei dem Angriff vom Donnerstag in Homs rund 140 Verletzte gegeben haben. Die Zahl der Opfer könnte weiter steigen, weil sich einige der Verletzten im kritischen Zustand befänden. Die Organisation stützt sich bei ihren Angaben auf die Informationen von Aktivisten vor Ort. Zunächst bekannte sich keine Gruppe zu dem Angriff.

Die syrische Armee hatte zuvor erklärt, dass "bewaffnete Terrororganisationen" die Abschlussfeier von Offiziersstudenten der Militärhochschule angegriffen hätten. Die Armee wolle "mit aller Härte" auf den "feigen Terrorakt" reagieren.

Syrien befindet sich seit 2011 im Bürgerkrieg 

Die Syrische Beobachtungsstelle vermutete, dass es sich entweder um einen Angriff der militant-islamistischen Miliz Haiat Tahrir al-Scham (HTS) oder der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) handeln könnte. Beide wollen die Regierung von Präsident Baschar al-Assad stürzen. Diese kontrolliert inzwischen wieder zwei Drittel des Landes, darunter auch die Provinz Homs.

Der Konflikt in Syrien hatte im Frühjahr 2011 mit Protesten gegen die Regierung begonnen. Die Regierung ging mit Gewalt dagegen vor. Daraus entwickelte sich später ein Bürgerkrieg mit internationaler Beteiligung. Eine politische Lösung des Konflikts ist nicht in Sicht.

DPA
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