René Préval

Erst wenige Tage ist es her, dass Ex-Diktator Jean-Claude Duvalier nach Haiti zurückgekehrt ist. Jean-Bertrand Aristide, seinerseits ebenfalls ein füherer Regent von Haiti, will es ihm gleich tun. Mehr Ruhe verspricht dies dem ohnehin schon politisch instabilen Land nicht.

Haitis Ex-Diktator Jean-Claude "Baby Doc" Duvalier ist nach seiner Rückkehr nach Haiti wegen Veruntreuung angeklagt worden. Er soll während seiner Herrschaft mehrere Millionen-Euro auf sein Privatkonto abgezweigt haben. Jetzt ist er zunächst wieder auf freiem Fuß. Weitere Anklagen wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Folter werden vorbereitet.

Mit einer Schweigeminute haben die Haitianer den Opfern des Erdbebens gedacht. Die Regierung des Landes spricht jetzt offiziell von 316.000 Toten. Die Vereinten Nationen hatten die Zahl bislang auf 220.000 geschätzt.

Weil sie glauben, bei der Präsidentenwahl betrogen worden zu sein, sind in Haiti tausende wütende Menschen auf die Straße gegangen. Bei den gewaltsamen Ausschreitungen wurden Barrikaden angezündet, die Zentrale der Regierungspartei ging in Flammen auf. Zwei Menschen kamen ums Leben.

Dem von Erdbeben und Cholera geplagten Haiti sollte ein neuer Präsident Hoffnung auf Stabilisierung geben. Doch die Wahlen haben das Land in ein neues Chaos gestürzt. Oppositionelle forderten schon während der Wahl die Annullierung des Urnengangs. Die Vereinten Nationen sind besorgt.