Beim Einsturz des Daches einer Schuhfabrik in Kambodscha sind nach Augenzeugenberichten drei Menschen getötet worden. Alle anderen Arbeiter seien in in Sicherheit, sagte Dave Welsh, Vertreter der US-Organisation ACILS, die sich für bessere Arbeitsbedingungen in Fabriken einsetzt.
"Das ist ein riesiger Komplex mit 7000 Arbeitern", sagte Welsh. "Aber der Einsturz betraf nur eine Ecke des Gebäudes. Die Zahl der Opfer hätte auch deutlich höher sein können." Nach seinen Angaben war schweres Material auf der höher gelegenen Etage für den Einsturz der Decke verantwortlich. Die Fabrik stellte Sportschuhe für den japanischen Hersteller ASICS her, bestätigte das Unternehmen. Sie liegt in der Nähe der Stadt Kampong Speu südlich von Phnom Penh.
Textil- und Schuhfabriken größte Arbeitgeber
In dem bitterarmen asiatischen Land mit 15 Millionen Einwohnern sind Textil- und Schuhfabriken zusammen die größten Arbeitgeber im Land. Der Sektor ist auch der größte Devisenbringer: 4,7 Milliarden Dollar (3,7 Milliarden Euro) im vergangenen Jahr .
Erst im April war in Bangladesch ein Fabrikgebäude mit Textilfirmen eingestürzt. Bei dem Unglück kamen mehr als 1100 Menschen ums Leben. Der Fall hatte eine Debatte über bessere Brandschutz- und Gebäudesicherheitsmaßnahmen sowie mehr Rechte für die Arbeiter ausgelöst. Viele westliche Unternehmen, die in dem Land Bekleidungsartikel produzieren lassen, gerieten unter Zugzwang.