Twitter-Video US-Paar hetzt Nachbar Polizei auf den Hals, weil der sein eigenes Haus bemalte

Eigentlich wollte James Juanillo nur mit einer Schablone und ein bisschen Kreide an die Fassade seines Wohnhauses malen, doch ein Paar konfrontierte ihn, weil sie ihm einfach nicht glauben wollten, dass er dort wohnt. Nun sehen sie sich mit bitteren Konsequenzen konfrontiert.

Eigentlich wollte James Juanillo nur mit einer Verzierung an seiner Hausfront klar machen, dass er sich aktiv gegen soziale Ungerechtigkeit und Rassismus einsetzt. Mit einer kleinen Vorlage und Kreide malte er die Worte "BLACK LIVES MATTER" an sein Haus. So weit, so gut – würde man meinen. Doch das schienen Lisa Alexander und Robert Larkin, ein in der Nachbarschaft in San Francisco wohnendes Paar, anders zu sehen. 

Sie konfrontierten Juanillo und warten ihm vor, fremdes Eigentum zu verunstalten. In einem Video, das Juanillo, der auf Twitter den Usernamen Jaimetoons nutzt, nach der Konfrontation ins Internet lud, ist zu sehen, wie Alexander und Larkin den Mann befragen: "Beschmutzen Sie hier Privatbesitz oder ist das ihr Haus? Sie dürfen ja gerne ihre Meinung ausdrücken, aber nicht an fremden Häusern", so Larkin, der ebenfalls zu filmen scheint, in dem Video.

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Da Larkin und Alexander sich schon sicher zu sein scheinen, dass Juanillo niemals Anwohner dieses Hauses sein könnte, empfindet dieser es nicht als seine Verantwortung, dem ihm fremden Paar zu beweisen, dass es sich tatsächlich um sein Haus handelt und stellt stattdessen die Gegenfrage: "Woher wissen Sie, dass es sich nicht um mein Haus handelt?" woraufhin die Frau behauptet, die Person, der das Haus gehört, persönlich zu kennen.

Schließlich fordert Juanillo das Paar auf, die Polizei zu rufen, wenn sie sich so absolut sicher seien, dass er gerade eine Straftat begehe. In einem späteren Interview mit dem Nachrichtensender "Abc" erklärte Juanillo, die gerufenen Polizisten der Nachbarschaftsstreife seien nicht ein mal aus ihrem Fahrzeug gestiegen, weil sie ihn direkt als Anwohner identifiziert hätten. Und auch der Besitzer des Wohnhauses soll inzwischen gegenüber des Nachrichtensenders angegeben haben, das Paar aus dem Video nicht persönlich zu kennen.

Das Video hat gravierende Folgen für seine Protagonisten

Zu dem Video, das er nach dem Vorfall auf Twitter hochlud, schrieb er: "Ein weißes Paar ruft meinetwegen, einer nicht-weißen Person, die Polizei, weil ich mit einer Schablone und Kreide 'Black Lives Matter' an mein Haus geschrieben habe. Dann lügt sie auch noch und behauptet, sie wisse, dass ich nicht in meinem Haus wohne, weil sie die Person kenne, die dort lebt." Fast 190.000 Menschen haben das Video inzwischen geteilt, es wurde über 20.000 mal kommentiert – mit gravierenden Folgen für die Protagonisten.

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Nachdem Robert Larkin und Lisa Alexander identifiziert wurden, begannen User nicht nur, schlechte Bewertungen auf der Seite des Online-Kosmetikhandels von Lisa zu hinterlassen, ein Händler schwor sogar öffentlich, die Produkte aus den Regalen verschwinden zu lassen. Und auch für Robert gab es ein böses Erwachen. Sein Arbeitgeber, eine Investmentbank, verkündete auf Twitter, dass man im Zusammenhang mit einem Video Nachforschungen angestellt und festgestellt habe, dass die Moralvorstellungen des Mitarbeiters nicht mit denen der Firma zusammenpassen würden, weshalb dieser nicht länger bei der Bank angestellt sei.

Akeem Baker läuft die Straße vor Ahmaud Arberys Haus runter.
© stern.de
Auf Spurensuche mit dem besten Freund des Opfers: die letzte Strecke von Ahmaud Arbery

Inzwischen hat sich das Paar jeweils mit einem Statement bei Juanillo entschuldigt. "Zu diesem Zeitpunkt habe ich nicht realisiert, dass meine Taten rassistisch waren und nun eine schmerzhafte Lektion gelernt. Ich muss mich intensiv mit dem Thema des Weißen Privilegs auseinandersetzen und habe mich dazu verschworen, aus dieser Erfahrung zu lernen", schrieb beispielsweise Alexander.

jgs

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