Carly Burd war am Boden zerstört. In dem Video, das sie auf TikTok postete, konnte sie die Tränen nicht zurückhalten. Burd hatte in der englischen Stadt Harlow ein wohltätiges Projekt aufgebaut, mit dem Bedürftige unterstützt wurden: In einem Schrebergarten baute sie Gemüse an, das dann vor allem Familien mit Kindern zugute kam, die wegen der Inflation unter Geldproblemen leiden.
Eine äußerst ehrenwerte Idee, doch offenbar gefiel sie nicht allen. Unbekannte hatten Salz auf die Erde gekippt, nach Angaben von Burd etwa fünf Kilo. "Das war kein Dumme-Jungen-Streich, das waren Erwachsene, die genau wussten, was sie taten", ärgerte sich Carly Burd. Betroffen waren Beete, in denen Kartoffeln und Zwiebeln angepflanzt waren. "Ich kann auch nichts Neues anbauen, weil es nicht wachsen wird", sagt Burd in dem Video unter Tränen. "Sie haben es überall getan." Auf versalzenen Böden können Pflanzen Nährstoffe und Wasser nicht richtig aufnehmen und somit nicht gedeihen. Und genau das war offenbar die Absicht der Vandalen.
Unterstützer spenden Tausende Pfund
"Besonders herzzerreißend war, dass die Zwiebeln von Kindern angepflanzt wurden, die sich damit richtig Mühe gegeben haben", erklärte Burd. Ganz handfeste Auswirkungen hat die vandalistische Aktion allerdings auf Familien, die auf die Nahrungsmittel aus Burds Garten angewiesen sind, weil sie sich angesichts der stark gestiegenen Preise kaum frisches Gemüse leisten können. Nach eigenen Angaben hat Burd seit September vergangenen Jahres mehr als 1600 Menschen mit selbst angebautes Gemüse aus ihrem Garten sowie durch Spenden unterstützt. Mit den zerstörten Kartoffeln und Zwiebeln hätten 300 Leute versorgt werden können, sagt sie.
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Doch nachdem Burd so viel für die Gemeinschaft getan hat, bekam sie auch etwas zurück. Ihr TikTok-Video wurde fast fünf Millionen Mal gesehen, im ganzen Vereinigten Königreich fand ihr Engagement Anerkennung. Sogar die englische Fußball-Legende Gary Lineker wurde darauf aufmerksam: "Warum tut jemand so etwas?", twitterte er. Dank der öffentlichen Aufmerksamkeit kann Burds Hilfsprojekt nun doch weitergehen. Durch eine Online-Spendenaktion kamen mehr als 240.000 Pfund (umgerechnet etwa 270.000 Euro) zusammen, die in dieser schwierigen Zeit vielen Familien helfen sollen.
"Es war wie ein Wirbelwind, wir sind so, so dankbar", freut sich die Mutter von drei Kindern über die Unterstützung. Währenddessen sucht die Polizei nach den unbekannten Tätern.
Quellen: Carly Burd auf TikTok / BBC / GoFundMe