Waldbrände Portugal kämpft gegen das Feuer

Die Waldbrände in Portugal haben sich verschlimmert. In 13 von 18 Bezirken des Landes brennt es bereits. Auch die Universitätsstadt Coimbra ist bedroht.

Portugals Staatspräsident Jorge Sampaio hat seine Mitbürger zur Einheit im Kampf gegen die verheerenden Waldbrände aufgerufen. Nun komme es darauf an, dass alle Portugiesen solidarisch zusammenstünden, sagte der Staatschef am Sonntag. Er appellierte an die Firmenchefs, den bei den Freiwilligen Feuerwehren tätigen Beschäftigten freizugeben, damit diese sich an den Löscharbeiten beteiligen könnten.

Aus 13 der insgesamt 18 Bezirke des Landes wurden Waldbrände gemeldet. In der Nacht zum Montag tobten im ganzen Land nach neuesten Angaben der Feuerwehr etwa 50 Feuersbrünste. Mehr als 3500 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Vielerorts drohten die Flammen auf Siedlungen überzugreifen.

EU verspricht Hilfe

Die Regierung in Lissabon hat die Europäische Union um Hilfe gebeten. Frankreich und Spanien schickten Löschflugzeuge. Der portugiesische Präsident der EU-Kommission, José Manuel Barroso, versicherte nach Medienberichten in Lissabon, die EU werde alles tun, um Portugal im Kampf gegen die Waldbrände zu unterstützen. Seit Jahresbeginn verbrannten in Portugal mehr Wälder als im gesamten Jahr 2004. Wegen der schlimmsten Dürre seit 60 Jahren herrscht im ganzen Land extreme Waldbrandgefahr.

"Der Samstag war einer der schlimmsten Tage dieses Sommers", schrieb die Zeitung "Diàrio de Notícias". Das Schwesterblatt "Jornal de Notícias" ergänzte: "Waldbrände ohne Ende". Über der Hafenmetropole Porto stand eine schwarze Rauchwolke. Vor der Stadt fraßen sich die Flammen auf einer Front von mehreren Kilometern voran. "Dies ist wie das Ende der Welt", meinte Margarida Oliveira, als ihre Schwester mit einer Rauchvergiftung in ein Krankenhaus gebracht wurde.

Am schlimmsten war die Gegend von Pampilhosa da Serra betroffen. Hier hatten die Löschmannschaften erst am Donnerstag nach fünftägigem Kampf eine große Feuersbrunst unter Kontrolle gebracht, die bis zu 20.000 Hektar Wald- und Buschland vernichtet hatte. Der Bezirksgouverneur macht Bandstifter für die neuen Feuer verantwortlich.

Waldbrand erreicht Stadtrand von Coimbra

Ein Waldbrand hat in Portugal Außenbezirke der Universitätsstadt Coimbra im Zentrum des Landes erreicht. Mehrere Wohnhäuser in der Vorstadt Ceira brannten nieder, teilten die Behörden am Montag mit. Die betroffene Siedlung war zuvor geräumt worden. Auch ein psychiatrisches Krankenhaus wurde evakuiert. Die Stadt gab Katastrophenalarm.

Im benachbarten Spanien wurden aus der Region Galicien im Nordwesten des Landes mehr als 20 Waldbrände gemeldet.

DPA
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