Die Flutkatastrophe im Westen Deutschlands bringt Chaos, Verwüstung und Leid. Mehr als 100 Menschen haben in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ihr Leben verloren. Die Zahlen werden noch weiter steigen, wird befürchtet. Zahlreiche Menschen werden vermisst. Viele, viele andere stehen vor den Trümmern ihrer Existenz. Nach wie vor sind viele Haushalte ohne Strom, Orte sind nicht zu erreichen, der Bahnverkehr ist enorm eingeschränkt.
Dreyer: "Das ist ein Horror"
Mehr als 20 Städte und Kreise sind in NRW von Überschwemmungen betroffen. Die Rurtalsperre hatte gegen Mitternacht begonnen, infolge der immensen Regenmengen überzulaufen. Zumindest hier gibt es etwas Entwarnung. Der Wasserverband Eifel-Rur spricht von einer "geringen Dynamik". Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet sagt: "Die Staudämme der Talsperren in Nordrhein-Westfalen sind, mit Ausnahme der Steinbachtalsperre, stabil und unbeschädigt." An der Steinbachtalsperre im Kreis Euskirchen droht ein Durchbrechen des Staudamms. Mehrere Ortschaften im Bereich des Sees wurden deshalb evakuiert.
In Rheinland-Pfalz haben vielerorts die Aufräumarbeiten begonnen. Menschen räumten herausgespültes Hab und Gut aus dem Schlamm. Das Entsetzen im Land ist groß. "Das Leid nimmt auch gar kein Ende", sagt die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) beim Besuch der Leitstelle der Berufsfeuerwehr in Trier am Freitagmorgen. Da das Wasser überall zurückgehe, würden nun Menschen gefunden, die bei der Katastrophe ertrunken seien. "Und da könnte man eigentlich nur noch weinen. Das ist ein Horror", sagt Dreyer.