Mehrere Tote Kalifornien evakuiert wegen Überschwemmungen ganze Landkreise – auch US-Promis betroffen

In Kalifornien ragen vor einem Haus vier Autos aus den Überschwemmungen
© Josh Edelson / AFP
Sehen Sie im Video: Kalifornien evakuiert nach Unwetter ganze Landkreise.




Die Unwetter in Kalifornien halten an. Schwere Regenfälle haben zu Überschwemmungen und Erdrutschen geführt. Mehr als ein Dutzend Landkreise sind betroffen, darunter Sacramento, Santa Cruz und Los Angeles. Für die Stadt Montecito, die nördlich von L.A. liegt, und in der viele Prominente leben, ordneten die Behörden eine vollständige Evakuierung an. Auch der TV-Star Ellen DeGeneres meldete sich am Montag von dort zu Wort: "Wir müssen netter zu Mutter Natur sein. Sie ist nicht zufrieden mit uns. Wir müssen unseren Teil beitragen. Passt auf euch auf, Leute." Die Unwetter haben zudem zu Straßensperrungen, unter anderem wegen Überflutungen oder umgeknickter Bäume geführt. Nach Behördenangaben waren Zehntausende Menschen von der Stromversorgung abgeschnitten, Schulen sagten teils den Unterricht ab.
Anhaltender Regen sorgt im US-Bundesstaat Kalifornien für Überschwemmungen. Mehr als ein Dutzend Landkreise werden nun evakuiert. Die betroffene TV-Moderatorin Ellen DeGeneres meldet sich mit einem Appell zu Wort.

Im US-Bundesstaat Kalifornien sind infolge von seit Tagen anhaltenden heftigen Niederschlägen mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen. Am Montag (Ortszeit) wurden die Einwohner der bei Prominenten beliebten Kleinstadt Montecito wegen drohender Schlammlawinen aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. In Montecito wohnen unter anderem der britische Prinz Harry und dessen Frau Meghan. Für die kommenden Tage rechnete der US-Wetterdienst NWS mit "zusätzlichen schweren Regenfällen", die zu Überflutungen und Erdrutschen führen könnten.

Alleine im Verlauf des Montags sollten dem NWS zufolge in den Küstenregionen Zentralkaliforniens bis zu 130 Millimeter Regen fallen. Dort und im Süden des Bundesstaats wurden für Dienstag zudem weitere Niederschläge erwartet, in den Bergen der Sierra Nevada wurde mit Neuschnee und Schneehöhen von bis zu 1,80 Meter gerechnet. Am Montag waren mehr als 100.000 kalifornische Haushalte ohne Strom. Die US-Regierung in Washington rief auf Bitten von Gouverneur Gavin Newsom die Katastrophenlage für Kalifornien aus. 

Beliebter Wohnort von US-Promis betroffen

Im bei US-Promis beliebten Ort Montecito sollten binnen 24 Stunden sogar 200 Millimeter Regen fallen – auf hügeliges Gelände, das bereits von wochenlangen Regengüssen aufgeweicht ist. Die Behörden riefen die Bewohner der Stadt – in der neben Prinz Harry US-Stars wie Talkshow-Legende Oprah Winfrey und Hollywood-Schauspielerin Jennifer Aniston leben – auf einer staatlichen Website auf, Montecito aufgrund der sich "schnell entwickelnden" Lage "sofort" zu verlassen. Die ehemalige Talkshow-Moderatorin Ellen DeGeneres veröffentlichte im Kurzbotschaftendienst Twitter ein Video von einem reißenden Strom. "Das ist verrückt", sagte sie ihren Followern. "Dieser Bach neben unserem Haus fließt nie. Er ist jetzt wahrscheinlich etwa einen Meter hoch und wird noch um einen halben Meter weiter ansteigen." Zunächst war unklar, wie viele der Bewohner der Stadt, zu denen auch Schauspielerin Gwyneth Paltrow und Sängerin Katy Perry gehören, dem Evakuierungsaufruf der Behörden Folge leisteten.

Waldbrände begünstigen Erdrutsche

Montecito ist aufgrund ausgedehnter Vegetationsbrände in den Jahren 2017 und 2018 besonders von Erdrutschen gefährdet. Üppige Niederschläge sind im kalifornischen Winter eigentlich nicht unüblich. Kalifornien leidet aber seit mehr als zwei Jahrzehnten unter einer anhaltenden Dürre, die unter anderem ausgedehnte Wald- und Buschbränden begünstigt hat. Wo die Vegetation durch Feuer vernichtet wurde, können heftige Regenfälle kaum im Boden versickern – was wiederum Erdrutsche begünstigt. Für die Trockenheit in Kalifornien sind die Niederschläge zudem noch lange keine echte Abhilfe: Wissenschaftlern zufolge wären mehrere Jahre mit überdurchschnittlichen Niederschlagsmengen nötig, um die kalifornischen Wasserreserven wieder auf ein zufriedenstellendes Niveau zu bringen.

AFP · Reuters
mth

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