Wetter Gibt es dieses Jahr weiße Weihnachten? Was Meteorologen voraussagen

Wetteraussichten: Trotz Wintereinbruch – keine Hoffnung auf weiße Weihnachten
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STORY: Diejenigen, die am Donnerstag im Taunus in Hessen unterwegs waren, konnten sich über eine traumhafte Winterlandschaft freuen. Bei strahlendem Sonnenschein glitzerten die Eiskristalle, der gefallene Schnee lud zu Spaziergängen und anderen Aktivitäten ein. Angesichts dieser Bilder fragen sich viele, wie denn wohl das Wetter über die Weihnachtstage wird. Kann man sich gar auf eine weiße Weihnacht freuen? Andrea Friedrich (DWD): "Ja leider wohl nicht, denn pünktlich nächste Woche, ab Montag kommt das berühmte Weihnachts-Tauwetter. Bis Sonntag haben wir noch Frost, sogar Dauerfrost in weiten Teilen Deutschlands. Aber nächste Woche dreht die Windströmung auf West, Südwest und dann kommt milde Luft zu uns und wir erwarten am Dienstag, Mittwoch sogar im Westen Deutschlands Temperaturen zwischen zehn und 15 Grad. Da wird der Schnee wirklich komplett wegschmelzen.” In Anbetracht der steigenden Energiepreise fragen sich auch viele, wie kalt dieser Winter eigentlich werden wird. Auch dafür hat der deutsche Wetterdienst eine Prognose: "Ja, wir hatten im November noch eine Trend-Prognose, wir machen immer Jahreszeiten-Prognosen für den Winter. Da sah es noch so aus, dass der komplette Winter in Deutschland bis Ende Februar 0,5 bis 1 Grad wärmer ausfallen soll. Jetzt haben wir eine neue Berechnung von Anfang Dezember. Danach soll sogar der Winter im Nordosten Deutschlands leicht zu kalt sein, in der Mitte und im Süden etwa normal, das heißt so wie in den letzten 20 Jahren. Also das heißt, dass man sich doch noch auf einige Heizperioden oder Heizkosten einstellen muss. Aber es spricht momentan nichts dafür, dass wir einen klirrend kalten Winter bis Februar kriegen. Das ist in den Vorhersagen momentan nicht zu sehen.” Und noch dieses: Der derzeitige Wintereinbruch hat natürlich auch seine Schattenseiten: Der Deutsche Wetterdienst warnt noch bis Freitag vor Gefahren durch Glatteis und überfrierende Nässe in Süddeutschland.
Jedes Jahr die gleiche spannende Frage: Gibt es Schnee zu Weihnachten? In Deutschland kommt das nur selten vor. Auch für 2022 sind die Hoffnungen eher gedämpft.

Blütenweißer Pulverschnee, bizarre Eiskristalle an den Bäumen, klirrender Frost und blauer Himmel: Der Traum von der weißen Weihnacht wird wohl in diesem Jahr wahr werden – ganz weit im Norden Europas. In Deutschland dagegen sieht die Realität nach Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ernüchternd aus. Statt Traumlandschaften in Weiß dürfte matschiges Tauwetter die Feiertage bestimmen. "Es deutet sich eher eine grüne Weihnacht an", sagte DWD-Meteorologe Andreas Friedrich am Freitag in Offenbach.

Meteorologisch sei das nichts Ungewöhnliches, betont Friedrich. "Das berühmte Weihnachtstauwetter", sagt er. Außerdem sei weiße Weihnacht in Deutschland – verschärft durch die Klimaerwärmung - eher die Ausnahme als die Regel. Nur etwa alle zehn Jahre liegen den Angaben zufolge hierzulande an den Feiertagen flächendeckend mehr als zehn Zentimeter Schnee. Zuletzt war das im Jahr 2010. Zumindest statistisch gesehen wäre es also wieder einmal an der Zeit.

Als Jahr mit weißer Weihnacht deutschlandweit gilt außerdem 1981. Als "überwiegend weiße Weihnacht" an mindestens einem der Feiertage bezeichnet der DWD in den vergangenen Jahrzehnten die Jahre 1986, 1970, 1969 und 1963.

Wetterumschwung lässt Weihnachten wohl grün werden

Ursache für die grünen Weihnachten dieses Jahr ist ein zum Beginn der neuen Woche erwarteter Wetterumschwung. Der sorgt nicht nur für einen kräftigen Temperaturanstieg, sondern beschert Deutschland auch ordentlich Regen.

Die Folge: "Bereits in der Nacht zum Montag setzt von Westen Regen ein, der am Boden gefriert. Es herrscht also Unwettergefahr", warnte Meteorologe Marcel Schmid von der Wettervorhersagezentrale des DWD. Diese Zone mit gefrierendem Regen verlagert sich am Montag ostwärts und sorgt dann auch dort für gefährlich glatte Straßen.

Bis dahin heißt es allerdings zunächst: warm anziehen. Denn vor allem dort, wo sich am vierten Adventswochenende Nebel- und Hochnebel halten, fühlen sich die für Samstag und Sonntag erwarteten minus sechs Grad unangenehm kalt an. Die Nacht zum Sonntag bringt den Angaben zufolge noch einmal Tiefstwerte zwischen minus fünf und minus zehn Grad. Im Süden und Südosten Deutschlands kann das Thermometer sogar bis auf minus 15 Grad absinken. Auch am Sonntag ist es mit minus fünf bis null Grad noch frostig kalt.

Doch dann gehen die Werte ordentlich nach oben. Laut der auf sieben bis zehn Tagen ausgelegten Mittelfristprognose des DWD dürften an den Festtagen bis zu zehn Grad erreicht werden. Das Modell ist allerdings vergleichsweise unsicher, laut Friedrich weist es lediglich eine Trefferquote von etwa 70 Prozent aus. Trifft die Prognose jedoch zu, dann hält sich über Weihnachten nur im Alpenraum oberhalb von etwa 1000 Metern der Altschnee. Neuschnee? Extreme Mangelware. Im restlichen Land löscht einsetzender Regen im Laufe der Woche zudem sämtliche Spuren des zuletzt vielerorts weißen Winterzaubers.

DPA
kng

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