In Wien hat die Polizei nach Angaben der Sicherheitsbehörden am Samstag möglicherweise einen Terroranschlag auf die "Regenbogenparade" vereitelt. Unmittelbar vor der Veranstaltung, die von mehr als 300.000 Menschen besucht wurde, seien drei Verdächtige festgenommen worden, die einen Anschlag geplant haben sollen, berichtete der Staatschutz DSN am Sonntag. Dabei handele es sich um einen 14-Jährigen sowie um zwei 17 und 20 Jahre alte Männer mit österreichischen Staatsbürgerschaften, die mit der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sympathisierten, sagte der Chef der Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst, Omar Haijawi-Pirchner.
Es habe konkrete vorbereitende Handlungen gegeben. Allerdings habe durch die engmaschige Überwachung des bereits seit Längerem beobachteten Trios keine Gefahr für die Besucher bestanden. Die Landespolizeidirektion Wien war aufgrund der von der DSN im Vorfeld erstellten Gefährdungseinschätzung mit einer erhöhten Anzahl an Kräften bei der Großveranstaltung im Einsatz.
Säbel, Axt, Gaspistolen, Wurfsterne und Messer gefunden
"Durch das erfolgreiche und auch rechtzeitige Einschreiten gelang es uns, das Gefahrenmoment für die Vienna Pride zu entschärfen und die Sicherheit aller Teilnehmenden zu gewährleisten", betonte DSN-Direktor Haijawi-Pirchner.
Bei Hausdurchsuchungen sei am Samstag umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden. Dabei wurden nach DSN-Angaben Säbel, eine Axt, Gaspistolen, Wurfsterne und Messer gefunden. Eine Auswertung elektronischer Datenträger laufe derzeit.
Die "Regenbogenparade" auf der Wiener Ringstraße hatte erneut ein Zeichen für die Rechte von LGBTIQ-Menschen gesetzt. Der Zug fand schon zum 27. Mal statt. Gerade die Teilnehmer solcher Veranstaltungen stellten für viele "islamistische oder auch rechtsextreme Szenen immer ein intensives Feindbild dar", sagte der Chef der Landespolizei Wien, Gerhard Pürstl.
Quellen: Nachrichtenagentur DPA, Pressemitteilung DSN