"Opportunity" und "Spirit" Mars-Rover sind nicht zu bremsen

Die kleinen Mars-Rover "Spirit" und "Opportunity" rollen und rollen. Seit Januar 2004 fahren die beiden Roboter auf der Mars-Oberfläche herum - viel länger als erwartet.

Für die US-Weltraumbehörde Nasa sind die beiden Roboter "Opportunity" und "Spirit" ein unbeschreiblicher Erfolg: Um mehr als 11 Monate haben die Rover ihre ursprünglich erwartete Lebensdauer bereits überschritten. Aus diesem Grund hat die Nasa ihre Mission jetzt um weitere 18 Monate verlängert. Beide Fahrzeuge seien so wunderbar "in Schuss", dass man das nutzen wolle, hieß es in einer am Dienstag (Ortszeit) verbreiteten Erklärung. Schon jetzt hätten die Rover alle Erwartungen bei weitem übertroffen und sich mehr als bezahlt gemacht, schwärmte Nasa-Abteilungsleiter Gnassem Asrar.

"Spirit" und "Opportunity" suchen seit Anfang Januar 2004 auf dem Mars nach Spuren von Wasser, der Grundvoraussetzung für die Existenz von Leben. Die Fahrzeuge befinden sich an entgegengesetzen Seiten des Roten Planeten. "Spirit" ist ein paar 100 Meter von einer Region entfernt, die "Kantiges Gelände" genannt wird. Die Nasa- Wissenschaftler hoffen, dass der Roboter hier auf Gesteine stößt, die durch sanfte Windeinwirkung geschliffen wurden. "Spirit" befindet sich auf rauerem Terrain: Der Rover rollt zurzeit den felsigen "Ehemann-Hügel" hinauf.

Verschleisserscheinungen sichtbar

Ursprünglich war die Nasa von einem dreimonatigen Einsatz der Fahrzeuge ausgegangen. Mittlerweile hat "Opportunity" bereits gut 4,9 Kilometer zurückgelegt und damit die Erwartungen um das Achtfache übertroffen. "Spirit" hinkt etwas hinterher. "Opportunity" hat vor Kurzem sogar einen neuen Mars-Rekord aufgestellt: Der Rover rollte an einem einzigen Tag 220 Meter.

Jim Erickson vom Jet Propulsion Laboratory in Pasadena (Kalifornien) warnt unterdessen, dass wegen des Alters jederzeit ein wichtiges Fahrzeugteil versagen könnte. Ein bisschen Verschleiß zeigt sich schon jetzt. So werden beispielsweise die "Zähne" an "Spirits" Werkzeug zum Abschürfen von Gesteinsoberflächen zunehmend stumpf, und ein Spektrometer von "Opportunity" ist auch nicht mehr das, was es einmal war.

DPA

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