Jupiter ist der erste der äußeren Planeten jenseits des Asteroidengürtels und zugleich der größte Gasgigant. So groß, dass die Erde ganze 1300 Mal in ihm Platz finden würde.
Gigant aus Gas
Jupiter besteht zum größten Teil aus Wasserstoff, der Rest ist Helium. Daher besitzt er auch nur eine geringe Dichte. Der riesige Planet ist am Äquator deutlich abgeplattet, weil er in nur 10 Stunden einmal um seine Achse rast. Ein Jupiter-Jahr dauert hingegen 12 Erdenjahre.
In Jupiters 60.000 Kilometer dicken Atmosphäre herrschen extremste Bedingungen: Druckverhältnisse, die das mehrtausendfache des irdischen Drucks darstellen und siedendheiße Temperaturen machen den Planeten zu einem der unwirtlichsten Orte des Sonnensystems. Unter diesen extremen Druckverhältnissen bildet sich aus dem Wasserstoff-Gas sogenannter metallischer Wasserstoff, der elektrische Eigenschaften besitzt. Dieser ist es auch, der Jupiters gigantisches Magnetfeld erzeugt, dessen Reichweite sich weit ins Weltall hinaus erstreckt. Das starke Magnetfeld erzeugt sehr viel Wärme - mehr als Jupiter selbst von der Sonne erhält. Für seine Monde hat dies Konsequenzen.
Ein besonderes Merkmal in Jupiters stürmischer Atmosphäre ist der Große Rote Fleck, ein gewaltiger Wirbelsturm, zwei Mal so groß wie die Erde, der schon mindestens seit 300 Jahren über die Oberfläche zieht.
Jupiters Ringe - klein, aber fein
Jupiter wartete 1979 mit einer Überraschung auf, als die Raumsonde Voyager ein Ringsystem beim größten der Planeten entdeckte. Das Ringsystem besteht aus drei allerdings sehr dünnen Ringen. Sie bestehen aus feinen Staubpartikeln und sind in ihrer Ausprägung kein Vergleich zu den mächtigen Saturn-Ringen.
Jupiter besitzt viele Satelliten (63 sind bislang entdeckt), die sich voneinander sehr stark unterscheiden. Die vier größten - Io, Europa, Ganymed und Callisto - ähneln eher kleinen Planeten. Sie werden nach ihrem Entdecker Galileische Monde genannt.
Die zwei interessantesten Jupiter-Monde sind Io und Europa. Beide sind grundverschiedene, eigene Welten.
Io - der wilde Vulkanplanet
Io ist ein brodelndes Pulverfass. Der Jupiter-Mond mit den kräftigen Farben ist nur etwas größer als der irdische Mond. Io ist eine Welt voller Vulkane und geologisch gesehen einer der dynamischsten Körper des Sonnensystems. Io und Europa umkreisen den Gasgiganten in nahezu kreisförmigen Bahnen, wobei Io dem Jupiter näher ist. Europas Umlauf dauert exakt doppelt so lange wie Ios, weshalb sich die beiden ständig nahe kommen. Io wird dabei extrem starken Gezeitenkräften ausgesetzt: die Gravitationskräfte Europas einerseits und Jupiters auf der anderen kneten den Mond jedesmal förmlich durch. Io heizt sich dadurch ungemein auf, die Folge ist der starke Vulkanismus.
Europa - Hort außerirdischen Lebens?
Europa ist eine geheimnisvolle Welt, wie sie verschiedener von Io nicht sein kann. Der Mond ist eine von einem kilometerdicken Eispanzer überzogene Kugel, unter der man einen riesigen umspannenden Ozean aus flüssigem Wasser vermutet. Darauf lassen die vielen Risse in der Eisdecke schließen, die sehr an Packeisformationen irdischer Polarregionen erinnern.
Zwar herrschen auf Europa nur Temperaturen um - 170 Grad Celsius, aber durch die starken Gezeitenkräfte, die auch auf Io wirken, könnte der unterirdische Ozean erwärmt werden. Zudem wäre es möglich, dass unterirdische Vulkane Quellen von Wärme und damit für Leben darstellen. Auf der Erde hat man tief im Ozean heiße Quellen gefunden, in denen Mikroorganismen selbst unter diesen extremen Bedingungen leben konnten.
Falls es extraterrestrisches Leben in unserem Sonnensystem geben sollte - auf Europa hätte man die besten Chancen, es zu finden.