Beim Start eines russischen Satelliten hat es erneut eine Panne gegeben. Der Kommunikationssatellit Jamal-402 habe sich vier Minuten früher als vorgesehen von der Trägerrakete gelöst und dadurch nicht die vorgesehene Umlaufbahn erreicht, teilte die Raumfahrtbehörde Roskosmos am Sonntag mit. Sie habe jedoch die Steuerung des 4,5 Tonnen schweren Satelliten übernommen und arbeite nun an einer Lösung. Zuletzt hatte es mehrfach Pannen beim Start russischer Satelliten gegeben, zudem ging ein unbemanntes Versorgungsmodul für die Internationale Raumstation (ISS) verloren.
Der Satellit könne mithilfe seines eigenen Antriebs die gewünschte Umlaufbahn erreichen, hieß es aus Kreisen von Roskosmos. Dadurch würde sich jedoch dessen Lebensspanne verkürzen. Die Kurskorrektur könne drei Tage dauern, sagte Roskosmos-Sprecher Alexej Kusnezow. "Falls die vorzeitige Trennung den Satelliten nicht beschädigt hat, sehen wir eine Chance." Allerdings sei schon jetzt klar, dass Jamal-402 auch im Erfolgsfall nicht mehr alle Aufgaben erfüllen könne. Der von französischen und russischen Firmen hergestellte Satellit soll in den nächsten 15 Jahren die Fernseh- und Internetverbindungen in Russland und in Westeuropa verbessern.
Der Satellit war am Samstag um kurz nach 14.00 Uhr MEZ vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan an Bord einer Proton-M-Rakete gestartet. Auftraggeber ist die Raumfahrt- und Telekommunikationssparte des Gaskonzerns Gazprom. Die jüngsten Pannen in der russischen Raumfahrt hatten zu zahlreichen Entlassungen geführt.