Berliner Wissenschaftler haben ein weiteres Geheimnis des Mars gelüftet: Aus Kamera-Bildern vom Roten Planeten schließen sie, dass es dort noch vor 350 Millionen Jahren vulkanische Aktivitäten gegeben hat. "Bisher dachte man, dass die letzten Vulkane auf dem Mars vor 3,8 Milliarden Jahren ausgebrochen sind", erläuterte Ernst Hauber vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Berlin. "Wir haben auch Explosionen nachgewiesen, wo sie keiner erwartet hat." Die Entdeckungen haben der Wissenschaftler und seine Kollegen im britischen Fachjournal "Nature" veröffentlicht.
Klimawechsel vor fünf Millionen Jahren
Auf den Mars-Fotos entdeckten die Forscher unter anderem die eingestürzte Decke einer explodierten Magma-Kammer auf einem Vulkan der östlichen Hemisphäre. Vor vermutlich fünf Millionen Jahren - einem für Geologen sehr kurzen Zeitraum - bildete sich nach ihren Erkenntnissen in dieser Kammer eine Eisschicht. "Das heißt, dass in dieser Zeit ein anderes Klima auf dem Planeten geherrscht haben muss", erläuterte der Berliner Wissenschaftler. "Wir vermuten, dass der Mars stärker der Sonne zugeneigt war." Durch die Wärme an den Marspolen sei Wasser freigesetzt worden, das in der Kammer zu Eis erstarrte.
Der Mars ist mit 4,5 Milliarden Jahren genauso alt wie die Erde. Lange glaubten Forscher, der Planet sei immer kalt und trocken gewesen. Inzwischen lieferten verschiedene Mars-Expeditionen Nachweise für Wasser, Eis, Gletscher und Vulkane in der Geschichte des Roten Planeten. Zuletzt hatte im Februar die Entdeckung eines zugefrorenen Sees auf dem Mars für Schlagzeilen gesorgt.