Australien In Tasmanien wurde angeblich ein Beutelwolf gesichtet – die Art ist seit 1936 offiziell ausgestorben

Ausgestopfter Beutelwolf
Ausgestopfter Beutelwolf
© Schweiger/Arendt/OKAPIA / Picture Alliance
Vor mehr als 80 Jahren ist der letzte bekannte Beutelwolf auf Tasmanien gestorben – seitdem gilt die Art als ausgestorben. Doch jetzt wollen mehrere Touristen Exemplare gesehen haben.

Eigentlich ging man davon aus, dass der letzte Beutelwolf, auch Tasmanischer Tiger genannt, 1936 im Zoo von Hobart auf Tasmanien gestorben sei. Seitdem gilt die Tierart als ausgestorben. Doch Berichte aus Australien lassen Zweifel daran aufkommen. Mehr als 80 Jahre nach dem offiziellen Aussterben der Spezies sollen mehrere Male Exemplare auf der Insel Tasmanien gesichtet worden sein.

Das tasmanische Umweltministerium führt in einem Dokument insgesamt acht Berichte auf, bei denen Menschen einen Beutelwolf gesehen haben. Der erste Bericht stammt aus dem Jahr 2016, der aktuellste vom 15. August 2019. Seitdem wird spekuliert, dass eventuell doch noch mindestens ein Exemplar der am hinteren Teil des Körpers gestreifte Spezies am Leben sein könnte.

Beutelwolf: Größer als ein Fuchs, kleiner als ein Schäferhund

Die Berichte über angebliche Beutelwolf-Sichtungen stammen meist von Touristen. Zwei Touristen gaben an, das Tier im Februar 2018 "zwölf bis 15 Sekunden lang" deutlich gesehen zu haben. "Das Tier hatte einen steifen und festen Schwanz und Streifen auf dem Rücken", berichteten sie. Es sei größer als ein Fuchs, aber kleiner als ein Deutscher Schäferhund gewesen. Beide waren sich "hundertprozentig sicher", einen Beutelwolf gesehen zu haben.

Andere Beobachter beschrieben die Größe des Tieres, das sie gesehen hatten, als "etwas zwischen Hauskatze und Labrador". Im Juli fand ein Mann im Süden der Insel einen Fußabdruck, der zu einem Beutelwolf passte.

Der Beutelwolf wurde als Schafsjäger verfolgt

Seit dem Aussterben 1936 genießt der Beutelwolf eine Art Kultstatus in der tasmanischen Kultur, vergleichbar mit Loch Ness in Schottland. Der Bestand von Beutelwölfen in der Region war im 19. Jahrhundert massiv zurückgegangen, nachdem die Regierung ein Kopfgeld auf jedes erlegte Tier ausgelobt hatte. Damit sollten die Schafe der Kolonialisten geschützt werden.

Heute befinden sich einige Präparate der Tiere in verschiedenen Museen. Benjamin, der 1936 gestorbene letzte bekannte Beutelwolf, steht in der Art Gallery des Museums in der tasmanischen Hauptstadt Hobart.

epp

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