Das Insekt könnte auch einem Science-Fiction-Film entsprungen sein: Die blau-schwarze Holzbiene (Xylocopa violacea) ist ein dicker Brummer. Sie kann eine Länge von fast drei Zentimetern erreichen und fällt mit einem hummelartigen, kompakten Körperbau auf. Wer würde bei diesem Anblick vermuten, dass es sich bei dem dunklen Insekt um einen Verwandten der Honigbiene handelt? Mehr noch: Dass diese blaue Insekt Teil einer riesigen Bienenfamilie ist, die in Deutschland kaum einer kennt? Hierzulande leben 600 verschiedene Wildbienenarten - sie tragen so klangvolle Namen wie Schneckenhausbiene oder Seidenbiene.
Doch ihr Summen könnte bald verstummen: Intensivierte Landwirtschaft, der Einsatz von Pestiziden, wenige Nistangebote und die zunehmende Bodenversiegelung bedrohen die große Insektenfamilie. Nach Angaben des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) ist mittlerweile jede dritte Wildbienen-Art in Deutschland gefährdet. Einige sind sogar vom Aussterben bedroht, etwa die Deichhummel oder die geflügelte Kegelbiene. Das ist im Fall der Wildbiene besonders dramatisch: Sie sind teilweise hochspezialisiert und wahre Meister darin, bestimmte Pflanzenarten zu bestäuben. Sterben sie aus, könnte das auch das Ende vieler Pflanzen bedeuten.
Umweltschützer haben es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, die wilden Verwandten der Biene besser zu schützen. Die Deutsche Wildtier Stiftung hat dabei insbesondere die Großstädte ins Visier genommen. In Hamburg, Berlin und München gibt es bereits Projekte zum Schutz der Wildbienen. Dabei werden gezielt Blühflächen und Nistmöglichkeiten für die Blütenbestäuber geschaffen.
Doch auch jeder Einzelne kann etwas zum Erhalt der Wildbienen beitragen. Wichtige Tipps zum Schutz der Insekten finden Sie in unserer Fotostrecke.
