Wir sind traurig. Der wandernde Elch hat die Menschen in Hessen begeistert", sagt Christoph Zörb, Sprecher des Umweltministeriums in Wiesbaden. Noch weiß man nicht, woran der "Knutschi" getaufte Elchbulle gestorben ist. Das Tier soll aber laut Ministerium in der kommenden Woche untersucht werden, um die Todesursache zu klären.
Nachdem sich Knutschi am Montag der A7 immer wieder genähert hatte, musste ein Tierarzt ran. Kurz vor der Grenze zu Niedersachsen ließ ein Schuss aus einem Narkosegewehr den gut zwei Meter hohen Elchbullen zusammenbrechen. Doch schon im Transporter begann der Halbstarke wieder zu randalieren und erschütterte minutenlang den Lastwagen mit seinen Tritten. Die Fahrt endete trotzdem wie geplant im Reinhardswald, einem Wildschutzgebiet. Dort wurde der mit einem GPS-Sender versehene Elch abgeladen.
Der rund 400 Kilogramm schwere Bulle war am 14. September bei Sontra erstmals auf hessischem Gebiet gesehen worden. Er kam vermutlich aus Osteuropa und war zuvor durch Sachsen und Thüringen gewandert. Das Umweltministerium hatte eine Telefon-Hotline eingerichtet, wo Spaziergänger das Tier melden konnten. "Er hat solch eine Ruhe ausgestrahlt, solch eine Gelassenheit. Ganz kraftvoll und trotzdem völlig friedlich", berichtete etwa die 42-jährige Stefanie Heinemann nach einer Begegnung mit dem Tier in einem Wald bei Witzenhausen.
Elche, die zur größten Hirschart gehören, sind äußerst scheu. Sie kommen vor allem in Skandinavien, Osteuropa und Nordamerika vor. In Sachsen gab es vor kurzem den Versuch, die Tiere wieder anzusiedeln.