In den bayerischen Alpen wird es mit fortschreitendem Klimawandel in 20 bis 30 Jahren wohl nur noch einen kleinen Gletscher geben: den Höllentalferner an der Nordseite der Zugspitze. Das geht aus dem ersten bayerischen Gletscherbericht hervor, den Umweltminister Marcel Huber (CSU) am Montag in München vorstellte. Aktuell werden darin fünf Gletscher gezählt, darunter drei Mini-Gletscher mit einer Fläche von höchstens 7,5 Hektar.
Der bekannteste deutsche Gletscher, der Schneeferner auf der Zugspitze, ist derzeit - den nördlichen und südlichen Teil zusammenzählt - noch gut 30 Hektar groß. Ein Hektar entspricht der Fläche eines großen Fußballfeldes. Zusammengezählt sind die bayerischen Gletscher noch 0,7 Quadratkilometer groß. Vor knapp 200 Jahren waren es noch 4 Quadratkilometer.
Der Höllentalferner ist nach Nordosten ausgerichtet und durch hohe Felswände vor Sonneneinstrahlung geschützt. Daher werde der Gletscher vermutlich der letzte verbleibende in Bayern sein, heißt es in dem Bericht. Huber verwies darauf, dass die Temperatur in den Alpen doppelt so schnell steige wie im globalen Durchschnitt. Bis 2100 sei mit einem Anstieg der Durchschnittstemperatur um drei bis sechs Grad zu rechnen.