Das berichten Forscher um Tsunemi Kubodera vom nationalen Wissenschaftsmuseum in Tokio. Die Tiere erreichen mit Hilfe der dreieckigen Flossen an den Seiten ihres Körpers Geschwindigkeiten von bis zu neun Kilometern in der Stunde, erklärt die Gruppe um Kubodera in den "Proceedings B" der britischen Royal Society.
Die Tintenfische (Taningia danae) werden bis zu 2,3 Meter lang und bis zu rund 60 Kilogramm schwer. Beim Angriff auf die Beute, die an einer Art Angel vor der herabgelassenen Kamera hing, sendeten die Tiere mal kürzere, mal längere Lichtblitze aus - vielleicht um die Beute zu blenden, vermuten die Forscher. Möglicherweise beleuchteten die Tiere ihre Beute auch, um vor dem entscheidenden Angriff die exakte Entfernung zu bestimmen, erklärte Kubodera. Vielleicht dienten solche oder andere Lichtsignale in der immer dunklen Tiefe aber auch der Kommunikation mit Artgenossen.
Mit leuchtenden Armen auf die Beute zugereist
Die 170 Kilogramm schwere Kamera wurde vor den Ogasawara-Inseln herabgelassen und ferngesteuert gestartet. Einer der so entstandenen Filme zeigt den aus der Dunkelheit heranschießenden Tintenfisch, wie er mit weit ausgebreiteten leuchtenden Armen auf die Beute zurast.
Vor zwei Monaten war es den Forschern erstmals gelungen, das größere Exemplar eines Reisentintenfisches zu fangen. Sie hatten den Kalamar mit Hilfe eines Köders an die Wasseroberfläche gelockt und gefilmt. Riesentintenfische und ihre Artgenossen haben als Bewohner der Tiefsee seit langem die Fantasie der Menschen beschäftigt. So tauchen sie beispielsweise in der griechischen Mythologie auf. Das Interesse der Wissenschaft wurde in den vergangenen Jahren geweckt, nachdem Riesentintenfische sich häufiger in Fischernetzen verfingen. Der größte bekannte hatte laut Kubodera eine Länge von 18 Metern. Der Riesentintenfisch, wissenschaftlich Architeuthis, ist das größte wirbellose Tier der Erde.