Botanische Sensation "Leichenblume": Titanenwurz in Stuttgart kurz vor der Blüte

Eine Titanenwurz in voller Blüte umgeben von anderen Tropenpflanzen
Die Titanenwurz in voller Blüte, hier in Berlin im Mai 2011. Die Universität Hohenheim in Stuttgart freut sich auf ein ähnliches Schauspiel.
© XAMAX / Picture Alliance
Die Titanenwurz wird in diesen Tagen in Stuttgart blühen. Sie ist die größte Blume der Welt und berühmt für ihren üblen Gestank. Man nennt sie auch "Leichenblume".

In Stuttgart wird eine Titanenwurz voraussichtlich an diesem Wochenende oder Anfang kommende Woche erblühen. Das Sammlungsgewächshaus der Universität Hohenheim rechnet zwischen dem 4. und dem 6. Juli mit dem Blühtermin, wie die Uni auf ihrer Webseite mitteilt. Botanik-Fans können die stattliche Pflanze mit ihrer charakteristischen Blüte per Webcam beobachten.

Die Titanenwurz heißt wissenschaftlich "Amorphophallus titanum", im englischsprachigen Raum nennt man sie auch "Corpse Flower", also "Leichenblume" wegen ihres Gestanks.

Der Geruch wird auch beschrieben als Mischung aus "Aas, verrottetem Fisch, gekochtem Kohl und altem Käse". Für Menschen sehr unangenehm – für manche Käfer, die sich von Aas ernähren, jedoch unwiderstehlich. Die Tiere sollen durch den Geruch angelockt werden, in die Blüte fliegen und die Pflanze dadurch bestäuben. Die Pflanze produziert auch Wärme, was auf die kleinen Bestäuber ebenfalls offenbar recht anziehend wirkt. Bei der Titanenwurz blüht zuerst die weibliche Phase, dann die männliche.

Titanenwurz kommt von der Insel Sumatra

In der Natur geschieht das alles auf der indonesischen Insel Sumatra, wo die Pflanze beheimatet ist. Ein Botaniker brachte 1878 Samen und Knollen nach Europa, wie die Nachrichtenagentur Reuters in einem Video erklärt. Inzwischen gibt es die Blume weltweit in botanischen Gärten zu bewundern, in Deutschland beispielsweise auch in Berlin und Bonn. Ihre Blüte ist dann jedes Mal ein Publikumsmagnet. Nicht nur, weil sie bis zu drei Meter hoch wird. Sondern auch, weil die Blumen sehr selten blühen.

Wenn es soweit ist, sollte man nicht allzu lange warten, um die Titanenwurz während der Blüte zu sehen. Denn das Aufblühen ist sehr kurz, meist nur zwei Tage – beziehungsweise zwei Nächte, die aktive Phase der Blüte ist in den Abend- und Nachtstunden. Die Universität Hohenheim hat deshalb schon angekündigt, bei Bedarf auch in den Abendstunden die Türe im Sammlungsgewächshaus vor der Titanenwurz zu öffnen, so dass Besucher sie sich näher ansehen können.

Eine riesige Blüte mit außen grünen und innen violetten Blättern öffnet sich um einen violett-grünen Kegel herum
© Peter Kolb / DPA
Geruch von Aas, verrottetem Fisch und altem Käse: Titanenwurz blüht gleich doppelt

Sehen Sie im Video die Blüte einer Titanenwurz in Bonn und die Erklärungen einer Expertin. Jene Blüte  fand in diesem Jahr im Juni statt. Von den Gewächsen geht ein besonderer Charme aus.

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