Zum Tod von Fritz Teufel "Er musste seine Witzeleien machen"

Der Alt-68er Fritz Teufel ist am Dienstag im Alter von 67 Jahren in Berlin gestorben. Das frühere Mitglied der Berliner Kommune 1, litt seit Jahren an der Parkinsonschen Krankheit.

Der Alt-68er Fritz Teufel ist tot. Der 67-Jährige starb am Dienstag in einer Pflegeeinrichtung in Berlin, wie eine Freundin Teufels am Mittwoch auf DAPD-Anfrage sagte. Sie bestätigte damit einen Bericht der "Tageszeitung", für die Teufel früher als freier Mitarbeiter gearbeitet hatte. Das frühere Mitglied der Kommune 1 litt seit zwölf Jahren an der Parkinsonschen Krankheit. "Er war schwerkrank", sagte die Freundin.

Teufel war ab Ende der 60er Jahre bekannt für seine provozierenden Politaktionen. Er verbüßte diverse Haftstrafen, unter anderem als Mitglied der terroristischen Bewegung 2. Juni. Später arbeitete er als Bäcker in London und viele Jahre als Fahrradkurier in Berlin.

Nach dem Tod seines ehemaligen Mitstreiters Fritz Teufel bedauert Ex-Kommunarde Rainer Langhans, dass die beiden so wenig Kontakt hatten. "Ich habe Fritz vor einem Jahr zum letzten Mal gesehen", sagte Langhans am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa in München. "Ich habe schon immer noch gehofft, dass wir alle noch wieder ein bisschen näher zusammenfinden. Leider ist das nicht passiert."

Teufel, der sich nach dem Ende der Kommune 1 von Langhans distanziert und sich in einem Interview auch über dessen vegetarische Essgewohnheiten lustig gemacht hatte, sei bei einem der letzten Treffen aber auf ihn zugegangen, sagte der 70-jährige Langhans. "Fritz war der Einzige, der auf mich zugekommen ist und gesagt hat: Du hattest Recht und ich hatte Unrecht. Leider hat das nicht dazu geführt, dass wir engeren Kontakt aufgenommen haben."

Übelgenommen habe er Teufel die Sticheleien nicht. "Das war halt seine Art - er musste seine Witzeleien machen. Ich empfand das als freundlich", sagte Langhans. "Er war ein ganz lieber Mensch."

DPA
APN/DPA

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