"Charlie Hebdo"-Satiriker Wolinski Wie Tochter Elsa ihren ermordeten Vater ehrt

  • von Oliver Noffke
Seit dem Tod des "Charlie Hebdo"-Satirikers Georges Wolinski erinnert seine Tochter mit bewegenden Bildern an sein Werk. Zuvor richtete sie bereits scharfe Worte an die rechtsradikale Marine Le Pen.

Mit einer Hommage erinnert Elsa Wolinski an ihren getöteten Vater, den Satiriker Georges Wolinski. Der 80-Jährige gehört zu den Opfern des Angriffs auf die Zeitschrift "Charlie Hebdo". Auf Instagram veröffentlichte sie ein Bild, auf dem eine Frau mit schwarzem Kopftuch den zeichnenden Wolinski zärtlich an den Schultern hält und ihm einen Kuss auf den Hinterkopf gibt. Das Aquarell wurde von dem Italiener Milo Manara angefertigt und zuerst von der Zeitung "Corriere del Veneto" veröffentlicht.

An dieser Stelle hat unsere Redaktion Inhalte von Instagram integriert.
Aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen wurden diese Inhalte nicht geladen, um Ihre Privatsphäre zu schützen.

"Ich will nicht, dass Hass entsteht"

Bereits direkt nach dem gewaltsamen Tod ihres Vaters veröffentlichte Elsa ein Bild seines Arbeitszimmers mit der Zeile: "Papa ist tot, nicht Wolinski". Während des Trauermarschs durch Paris vom vergangenen Sonntag gab sie dem Fernsehsender France 2 ein Interview. Sie erinnerte an die linken Ideale ihres Vaters und kritisierte, dass der Anschlag nun ausgerechnet von der rechtsradikalen Politikerin Marine Le Pen benutzt wurde, um die Einführung der Todesstrafe zu fordern. "Ich wünsche mir wirklich, dass die Franzosen nun nicht Le Pen wählen", sagte sie. "Wenn dies die Folge des Attentats wäre, wären die Zeichner von 'Charlie Hebdo' umsonst gestorben. Das Magazin sei stets gegen religiösen Fanatismus eingetreten, aber besonders gegen die extreme Rechte. "Ich will nicht, dass aus dieser Sache nun Hass ensteht", sagte sie.

An dieser Stelle hat unsere Redaktion Inhalte von Instagram integriert.
Aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen wurden diese Inhalte nicht geladen, um Ihre Privatsphäre zu schützen.

Georges Wolinski war schon in den 60er-Jahren für die Zeitschrift "Hara-Kiri" tätig, aus der später "Charlie Hebdo" hervorging. Meist zeichnete er mit sehr wenigen Strichen, versah diese aber mit scharfen Pointen. Der Sohn jüdischer Eltern aus Polen und Tunesien wurde 1934 in Tunis geboren. 1946 siedelte die Familie nach Frankreich um.

Mitarbeit Annika Lasarzik

PRODUKTE & TIPPS

Kaufkosmos