100 Tage Putin Kremlchef will Opposition mit Geldstrafen einschüchtern

Putin, die Dritte: 100 Tage alt ist die dritte Amtszeit des russischen Präsidenten erst - Zeit genug, um zahlreiche Gesetze zu erlassen, die besonders seinen Gegnern schaden sollen.

Auch in der dritten Amtszeit zieht der russische Präsident Wladimir Putin aus Sicht von Bürgerrechtlern die Daumenschrauben gegen seine Gegner scharf an. Dabei sollen vor allem Geldstrafen, die für viele Russen eine unvorstellbare Größenordnung haben, für Abschreckung sorgen.

Versammlungsgesetz

Auf Verstöße bei Demonstrationen stehen deutlich drastischere Geldstrafen - für Privatpersonen sind das bis zu 300 000 Rubel (rund 7500 Euro). Das Gesetz trage zu Sicherheit und Ordnung bei, sagen Befürworter. Nach Ansicht von Bürgerrechtlern soll es zusammen mit älteren Gesetzen Aktionen der Opposition erschweren.

"Agenten"-Gesetz

Stiftungen und Organisationen, die für politische Arbeit in Russland Geld aus Deutschland und anderen Ländern erhalten, müssen sich als "ausländische Agenten" kennzeichnen. Legen Mitarbeiter die Finanzströme nicht offen, drohen ihnen Geld- oder Haftstrafen. Das Gesetz stärkt angeblich die Zivilgesellschaft. Menschenrechtler aber fürchten, als Spione verunglimpft zu werden.

Verleumdungsgesetz

Der Tatbestand der Verleumdung steht wieder im Strafgesetzbuch. Journalisten fürchten nun einen Maulkorb. Zudem solle die Opposition mundtot gemacht werden, meinen Kritiker. So könne jeder wegen Kritik an der Führung vor Gericht landen.

Internetgesetz

Behörden können unter Verweis auf den Kinderschutz ohne gerichtliche Entscheidung Internetseiten sperren lassen. Gegner des umstrittenen Gesetzes sehen die Gefahr eines Missbrauchs für politische Zwecke und der Zensur im größten Land der Erde. Das Gesetz solle die über das Internet mobilisierte Protestbewegung behindern.

DPA
juho/DPA