ANTI-TERROR-KAMPF »Clinton hat keinen aggressiven Plan hinterlassen«

Das Weiße Haus dementiert Medienberichte, schon Anfang 2001 von der Vorgänger-Regierung konkrete Pläne zur Bekämpfung der Terrorgruppe El Kaida besessen - und ignoriert zu haben.

Die US-Regierung hat Medienberichte dementiert, wonach sie von der Vorgängerregierung ausgearbeitete Pläne zur Zerschlagung der Extremistengruppe El Kaida nach dem Regierungswechsel monatelang ignoriert haben soll.

Magazin: Konkrete Pläne seit Januar 2001

Das US-Magazin »Time« hatte in seiner jüngsten Ausgabe berichtet, die vom Anti-Terror-Spezialisten Richard Clarke ausgearbeiteten Pläne seien der Sicherheitsberaterin von US-Präsident George W. Bush, Condoleezza Rice, bereits im Januar 2001 zugegangen. Der Entwurf für eine veränderte Strategie gegen die Extremisten um Osama bin Laden in Afghanistan und für die entsprechende Präsidenten-Direktive sei dann aber erst eine Woche vor den Anschlägen vom 11. September verabschiedet worden.

Weißes Haus: Es gab lediglich Vorschläge

Präsidialamtsspecher Sean McCormack sagte hierzu am Sonntag in Kennebunkport im US-Bundesstaat Maine, die Regierung von Ex-Präsident Bill Clinton habe Bush »keinen aggressiven neuen Plan« zum Sturz der El-Kaida-Gruppe hinterlassen. Aus Regierungskreisen verlautete, es seien lediglich Vorschläge vorgelegt worden, wie die Gruppe in einem Zeitraum von drei bis fünf Jahren zurückgedrängt werden könne.

Im Clarke-Plan war »Time« zufolge die Zerschlagung der El Kaida-Zellen vorgesehen sowie die Festnahme führender Mitglieder, Schläge gegen die finanziellen Unterstützer-Netze, aber auch Geld für Länder, die sich aktiv für die Bekämpfung des Terrorismus einsetzten. Clarke hatte dem Bericht zufolge auch eine Intensivierung geheimdienstlicher Aktivitäten in Afghanistan vorgeschlagen, um die Unterstützung der El Kaida durch die radikalislamischen Taliban zu brechen.

Bei den Anschlägen vom 11. September in den USA, für die die USA Bin Laden und seine El Kaida verantwortlich machen, starben schätzungsweise 3000 Menschen.