Art Jones ist bekennender Antisemit und Holocaust-Leugner. Der 70-Jährige will als Republikaner ins US-Repräsentantenhaus einziehen. Bisher hat Jones keinen Gegner in der Vorwahl.
US-Politik Neonazi kandidiert für einen Sitz im Kongress - so stehen seine Chancen

"White power!"
Art Jones ist Neonazi.
Er ist bekennender Antisemit und Holocaust-Leugner.
Und er will für einen Sitz im US-Repräsentantenhaus kandidieren – als Republikaner.
"Die weiße Mehrheit hat die Nase voll von diesen lügenden, mogelnden, stehlenden, kriegshetzerischen, Kinder missbrauchenden, politischen Zuhältern und Huren aus diesem korrupten, verfallenden, Zweipartei-, Judenpartei-, Queerparteisystem."
Für Art Jones ist es nicht der erste Wahlkampf.
2016 stand er bereits auf dem Wahlzettel in Illinois, doch sein Name wurde wieder entfernt.
Er hatte offenbar die für eine Kandidatur benötigen Wählerunterschriften gefälscht.
Der Bezirk, in dem Jones kandidiert, umfasst Teile Chicagos und dessen Vororte.
Die gute Nachricht: Er hat keine Chance.
Denn die Wähler sind so liberal, dass dort kein Republikaner freiwillig kandidiert.
Nur deshalb schafft es Jones auch an die Spitze.
Die republikanische Partei kann dagegen offenbar nichts tun, unterstützen will sie den umstrittenen Kandidaten aber nicht.
"Wir sind klar gegen Jones' rassistische Ansichten und seine Kandidatur für jedes öffentliche Amt. Weder in der republikanischen Partei von Illinois noch in unserem Land gibt es einen Platz für Nazis."
Und Trump? Jones wählte ihn 2016 – doch inzwischen ist er anderer Meinung.
"Wir wählten einen Mann, von dem wir dachten, dass er den Unterschied machen würde. Tja, hat er auch: Er hat dafür gesorgt, dass wir kurz vor dem Dritten Weltkrieg stehen."
Jones’ Motivation damals: Die Mauer an der mexikanischen Grenze.
"Ich bereue, dass ich den Hurensohn gewählt habe – verzeiht mir meine Wortwahl. Ich bereue, dass ich 180 US-Dollar aus eigener Tasche bezahlt habe, für drei große Banner auf denen 'Präsident Trump: Bau die Mauer' stand. Der Mann hat uns verraten!"
Ob Jones am Ende tatsächlich kandidieren wird, entscheidet sich bei der Vorwahl am 20. März.
Einen Gegner gibt es bisher nicht.
Für die Republikaner ist Jones Vorhaben so oder so eine Schande.