Der Iran hat einen Lieferstopp von Öl an britische und französische Unternehmen ausgerufen. "Wir werden unser Öl an neue Kunden verkaufen", hieß es am Sonntag auf der Webseite des iranischen Öl-Ministeriums unter Berufung auf einen Sprecher. Im Atomstreit mit dem Iran hatte die Europäische Union für den Sommer ein Importverbot beschlossen. Der Iran hatte daraufhin erklärt, man werde dem Schritt mit einem eigenen Exportstopp zuvorkommen. Der Iran steht im Verdacht, Atomwaffen zu entwickeln. Die Regierung in Teheran weist dies zurück.
Teheran hatte in jüngster Zeit immer wieder damit gedroht, den Ölexport in europäische Länder einzustellen, die sich an den wegen des Atomstreits verhängten Sanktionen beteiligen. Im Laufe der Woche hatte es bereits Berichte gegeben, wonach die Exporte nach Frankreich, Griechenland, Italien, Portugal, die Niederlande und Spanien eingestellt worden seien. Dies war jedoch vom Teheraner Ölministerium bestritten worden.
Auch das iranische Parlament plant, ein Gesetz zu verabschieden, das die an den EU-Sanktionen gegen Iran beteiligten Länder mit einem Öl-Exportstopp belegt. Die Beratungen darüber wurden jedoch auf März vertagt.
Der Westen wirft dem Iran vor, unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung der Kernenergie ein Atomwaffenprogramm zu betreiben, und hat deshalb umfangreiche Sanktionen gegen das Land verhängt. Unter anderem hatten die EU-Außenminister im Januar ein Öl-Embargo gegen den Iran verhängt, das aber erst im Sommer in Kraft treten soll. Außerdem wurde beschlossen, das Vermögen der iranischen Zentralbank einzufrieren. Mit den Strafmaßnahmen will die EU einen Stopp der Urananreicherung im Iran erreichen.