Berlusconi und die Schönen Marmorne Gottheiten wieder mit Hand und Glied

Silvio Berlusconi, schönheitsoperierter italienischer Regierungschef, erträgt offenbar auch keine antiken Statuen mit Schönheitsfehlern in seiner Umgebung. Eine Venus in seinem Regierungssitz hat wieder beide Hände zur Verfügung und Mars neben ihr auch seinen verlorenen Penis.

Trotz Affärenstrudel und Regierungskrise hat der für seinen ausschweifenden Lebenswandel bekannte italienische Regierungschef Silvio Berlusconi die kleinen Dinge im Blick: Er bescherte dem marmornen Kriegsgott Mars vor dem Regierungssitz Palazzo Chigi einen neuen Penis. Wie die Tageszeitung "La Repubblica" am Donnerstag berichtete, wiesen Berlusconi und sein Privatarchitekt die kostspielige Restauration zweier Marmorstatuen aus dem zweiten Jahrhundert an - neben Mars auch die der Schönheitsgöttin Venus. Die Statue habe einen neuen Arm erhalten, berichtete die Zeitung.

Allerdings erntete Berlusconi wieder einmal Kritik. "La Repubblica" monierte, er habe die äußerst strengen nationalen Restaurationsvorschriften missachtet. Zudem seien die Kosten von 70.000 Euro schockierend hoch angesichts eines Kulturbudgets, das im kommenden Jahr voraussichtlich um 46 Prozent schrumpfe.

Die oppositionelle Demokratische Partei (PD) appellierte an Kulturminister Sandro Bondi, sein Ministerium nicht einfach den Launen des Regierungschefs zu überlassen. Manuela Ghizzoni, Abgeordnete der PD, warf Berlusconi vor, die Marmorstatuen "einer regelrechten Schönheitsoperation" unterzogen zu haben. Berlusconis Architekt verteidigte sich, es handele sich lediglich um abnehmbare "Prothesen", die das Kunstwerk in seinem ursprünglichen Zustand zeigen sollen.

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AFP/DPA