Bombendrohung Ibizas Flughafen geräumt

Die spanischen Behörden haben nach einer telefonischen Bombendrohung den Flughafen von Ibiza vorübergehend geräumt. Die Polizei bracht ein verdächtiges Päckchen kontrolliet zur Explosion. Nun gibt es erste Gerüchte, wer dahinter steckt.

Die spanische Polizei hat einem Medienbericht zufolge nach einer Bombendrohung auf dem Flughafen der Ferieninsel Ibiza am Samstag ein verdächtig wirkendes Päckchen gesprengt. Der Behälter habe jedoch keinen Sprengstoff enthalten, teilten die Behörden auf der Mittelmeerinsel mit. Er sei leer gewesen. Zuvor war das Gelände geräumt worden, meldete die Zeitung "El Pais" auf ihrer Internetseite. Ein Bericht, wonach eine kleine Bombe auf dem Flughafen explodierte, bestätigte sich nicht.

"Gara" gilt als Eta-Sprachrohr

Der Flughafen wurde evakuiert, nachdem die baskische Zeitung "Gara" nach eigenen Angaben telefonisch eine Bombendrohung der separatistischen Untergrundorganisation Eta erhalten hatte. Demnach habe ein Anrufer behauptet, dass auf dem Flughafen von Ibiza eine Bombe explodieren werde. Die Behörden ließen darauf hin den Airport räumen. Etwa 3000 Urlauber warteten außerhalb des Geländes darauf, dass der Alarm wieder aufgehoben würde.

"Gara" gilt allgemein als Sprachrohr der Eta. Der Anrufer habe aber nicht gesagt, welche Gruppe er vertrete, meldete "Gara".

Die Polizei bestätigte die Evakuierung, nannte aber keine weiteren Details. Welcher Schaden entstand und wie lange der Flughafen geschlossen bleiben sollte, war zunächst unklar. Ibiza ist als Ferieninsel besonders bei deutschen und britischen Urlaubern beliebt. Das spanische Innenministerium hatte die Bombendrohung als "nicht glaubwürdig" bezeichnet. Als Vorsichtsmaßnahme seien jedoch die üblichen Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden, hieß es.

Seit Juni gilt Waffenruhe nicht mehr

Die ETA kämpft für ein unabhängiges Baskenland im Norden Spaniens und im Süden Frankreichs. Anfang Juni hatte die Gruppe eine seit 15 Monaten andauernde Waffenruhe für beendet erklärt und damit gedroht, die spanische Regierung "an allen Fronten" anzugreifen. In ihrem Kampf haben die Separatisten in den vergangenen 40 Jahren mehr als 800 Menschen getötet.

DPA · Reuters
Reuters/DPA