Klage gegen Stadt Atlanta Gouverneur von Georgia: Maskenpflicht eine "Maßnahme, die das Leben unserer Bürger bedroht"

Brian Kemp lehnt Mund-Nase-Masken nicht völlig ab. Doch gegen eine in Atlanta erlassene Maskenpflicht hat der Gouverneur von Georgia nun geklagt. Unterdessen steigen die Corona-Zahlen auch in dem Südstaat kontinuierlich an.

Der Gouverneur des südlichen US-Bundesstaats Georgia, Brian Kemp, hat gegen eine von der Großstadt Atlanta verordnete Maskenpflicht geklagt.

Bürgermeisterin Keisha Lance Bottoms - als Running-Mate-Kandidatin für den designierten Trump-Gegenkandidaten Joe Biden im Gespräch - habe mit der entsprechenden Verordnung zur Eindämmung des Coronavirus ihre Kompetenzen überschritten, argumentierte der Gouverneur in einer am Donnerstag (Ortszeit) eingereichten Klage. Der Republikaner Kemp hatte am Mittwoch trotz der sich ausbreitenden Corona-Pandemie eine Verordnung unterzeichnet, die es Kommunen und Bezirken verbietet, eine Maskenpflicht einzuführen. 

"Maßnahmen, die das Leben unserer Bürger bedrohen"

Die demokratische Bürgermeisterin Bottoms erklärte über Twitter, anstatt sich vor Gericht zu streiten, wäre es besser, die Steuergelder einzusetzen, um mehr Corona-Tests und das Nachverfolgen von Kontakten zu ermöglichen. Kemp wiederum erklärte, seine Klage richte sich gegen "desaströse Maßnahmen, die das Leben und die Lebensgrundlage unserer Bürger bedrohen". Gleichzeitig empfiehlt Kemp, Masken zu tragen, wenn der nötige Sicherheitsabstand zur Vermeidung von Infektionen nicht eingehalten werden kann. 

Brian Kemp, Gouverneur von Georgia
Der republikanische Gouverneur des US-Bundesstaates Georgia, Brian Kemp, hat gegen die in Atlanta erlassene Maskenpflicht geklagt.
© Mike Stewart / AP / DPA

In dem Bundesstaat gibt es bislang mehr als 130.000 nachgewiesene Corona-Infektionen und rund 3100 Todesfälle. Am Donnerstag etwa meldeten die Behörden dort gut 3400 Neuinfektionen. 

Atlanta-Bürgermeisterin selbst in Corona-Quarantäne

Bürgermeisterin Bottoms befindet sich derzeit in Quarantäne, weil bei ihr und mehreren Familienmitgliedern eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen wurde. Sie hatte vergangene Woche erklärt, dass sie acht Tage auf ihr Testergebnis warten musste. Sie kritisierte, dass es die lange Zeit zwischen Tests und Ergebnissen schwieriger mache, die Pandemie einzudämmen, weil Menschen nach ihren Tests tagelang nicht wüssten, ob sie ansteckend seien.

Gesichtsmasken, die Mund und Nase abdecken, sind Experten zufolge ein wichtiges Mittel zur Eindämmung der Pandemie.

USA: Neuer Rekord mit 77.300 Neuinfektionen

Unterdessen hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den USA mit rund 77.300 gemeldeten Fällen einen neuen Höchststand erreicht. Damit wird der bisherige Rekord von 67.800 neuen Fällen binnen 24 Stunden vom 10. Juli überschritten. Dies geht aus den jüngsten Zahlen auf der Webseite der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore vom Freitagmorgen (MESZ) hervor.

In dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern haben sich demnach bislang mehr als 3,5 Millionen Menschen nachweislich mit Sars-CoV-2 infiziert. Rund 138.000 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann. 

DPA
dho