Dialog mit dem Westen Ahmadinedschad lenkt im Atomstreit ein

Erst sorgte Mahmud Ahmadinedschad auf der Anti-Rassismus-Konferenz in Genf für einen Eklat, um wenig später im Streit um sein Atomprogramm leisere Töne anzuschlagen. Grundsätzlich sei der Iran zu einem Dialog mit dem Westen bereit, so Irans Präsident.

Der Iran ist nach den Worten seines Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad zu einem weiteren Dialog mit dem Westen über sein Atomprogramm bereit. Das Land halte aber weiterhin an seinem Recht fest, die Atomenergie für friedliche Zwecke zu nutzen, sagte Ahmadinedschad am Montag vor Journalisten in Genf, wo er kurz zuvor Israel Rassismus gegenüber den Palästinensern vorgeworfen und damit für einen Eklat auf der Anti-Rassismus-Konferenz der Vereinten Nationen gesorgt hatte.

"Atomenergie, wenn sie gut ist, sollte für alle da sein. Und wenn sie schlecht ist, sollte niemand diese Technik nutzen", sagte Ahmadinedschad. "Wir sind offen für einen Dialog", fügte er hinzu. Von der neuen US-Regierung erwarte er praktische Veränderungen. Der Iran sei für Gespräche auf der Grundlage gegenseitigen Respekts.

Die USA hatten gemeinsam mit Russland, China, Frankreich, Großbritannien und Deutschland erklärt, EU-Chefdiplomat Javier Solana solle die Islamische Republik zu einem Treffen einladen, um eine diplomatische Lösung in dem lang andauernden Atomstreit zu finden. Der Westen verdächtigt den Iran, unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung von Kernenergie an dem Bau von Atomwaffen zu arbeiten. Der Iran bestreitet den Vorwurf und wirft gleichzeitig dem Westen vor, seine Verpflichtungen aus dem Atomwaffensperrvertrag nicht zu erfüllen.

Reuters
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