Der venezolanische Außenminister Nicolas Maduro ist am John F. Kennedy-Flughafen in New York nach eigenen Angaben etwa 90 Minuten festgehalten worden. Dabei hatte sich Maduro einem Bericht des Nachrichtensenders CNN zufolge als venezolanischer Regierungsoffizieller zu erkennen gegeben. Dessen ungeachtet wurde er zur gründlicheren Untersuchung in einen separaten kleinen Raum gebracht und aufgefordert worden, seine Kleidung abzulegen. Maduro gab zudem an, die US-Beamten hätten ihm Schläge angedroht.
Anlass für den Zwischenfall war offensichtlich, dass der mit einem Diplomatenpass reisende Maduro nach einer Sicherheitskontrolle einen bereits überprüften Gegenstand wieder an sich nehmen wollte. Dies habe ihm das Personal verweigert. Als er sich daraufhin als Venezuelas Chefdiplomat zu erkennen gegeben habe, hätte sich die Front gegen ihn verschärft, sagte Maduro dem venezolanischen Privatsender Globovision in einem Telefoninterview. "Sie fingen an, uns zu beleidigen, uns anzuschreien, und holten einen Polizisten", sagte der Minister.
"Terroristischer Aktivitäten" bezichtigt
Die US-Beamten am Flughafen hätten ihn zudem wegen seiner angeblichen Teilnahme am missglückten Putschversuch im Jahr 1992 "terroristischer Aktivitäten" bezichtigt. Laut BBC soll Maduro wegen dieser Frage einem Metalldetektortest unterzogen worden sein, den er nicht bestand. Daraufhin wurde ihm der Pass entzogen. "Jetzt habe ich keine Papiere mehr und kann nicht reisen", empörte sich der Minister in dem Interview.
"Es war ein unglaublicher Vorfall". US-Einwanderungsbeamte hätten ihm erklärt, dass er durch einem Vermerk in seinen Unterlagen als "Fast-Terrorist" abgestempelt war.
Ein Mitarbeiter des Weißen Hauses in Washington sagte CNN, die Beamten hätten nicht gewusst, wen sie sich vor sich hatten. Maduro hätte eine zweite Überprüfung verweigert. Dies habe zu dem Zwischenfall geführt. Maduro war anlässlich der UN-Vollversammlung in New York. Der venezolanische Präsident Hugo Chàvez hatte US-Präsident George W. Bush vor der UN-Vollversammlung mehrfach als "den Teufel" beschimpft.