Urteil im New York Vergewaltigungsprozess: Donald Trump muss fünf Millionen Dollar Strafe zahlen

Ex-US-Präsident Donald Trump während seiner Vernehmung im vergangenen Oktober
Ex-US-Präsident Donald Trump während seiner Vernehmung im vergangenen Oktober. Er streitet den Vergewaltigungsvorwurf ab.
© Kaplan Hecker & Fink / AP / DPA
Den Vergewaltigungsvorwurf gegen Donald Trump wollte die Jury nicht bestätigen, aber dennoch muss der Ex-US-Präsident eine Millionenstrafe zahlen: Er wurde wegen sexuellen Missbrauch und Verleumdung für schuldig befunden.

Der frühere US-Präsident Donald Trump ist wegen eines sexuellen Angriffs gegen die Journalistin E. Jean Carroll zu fünf Millionen Dollar, umgerechnet 4,5 Millionen Euro Schmerzensgeld verurteilt worden. Die neun Geschworenen eines Bundesgerichts in New York urteilten laut US-Medien, dass Trump Carroll Mitte der 1990er Jahre zwar nicht vergewaltigt, aber sexuell missbraucht habe. Trump wurde in dem Zivilprozess auch wegen Verleumdung verurteilt.

Trump: "Sie ist nicht mein Typ"

Die heute 79-jährige Carroll wirft Trump vor, sie im Frühjahr 1996 in der Umkleidekabine eines New Yorker Luxus-Kaufhauses vergewaltigt zu haben. Öffentlich machte die langjährige Kolumnistin des Magazins "Elle" ihren Vorwurf erst 2019, als Trump Präsident war. Trump bezichtigte Carroll der Lüge und erklärte, sie sei nicht sein "Typ". 

Carroll verklagte den Präsidenten daraufhin wegen Verleumdung und später in einer zweiten Klage wegen der mutmaßlichen Vergewaltigung selbst sowie erneut wegen Verleumdung. Sie verlangte Schmerzensgeld in nicht genannter Höhe.

"Habe überhaupt keine Ahnung, wer diese Frau ist"

Trump bezeichnete das Urteil auf seiner Onlineplattform Truth Social als "Schande" und "Fortsetzung der größten Hexenjagd aller Zeiten". Mit Blick auf Carroll erklärte der 76-jährige Republikaner, der bei der Präsidentschaftswahl 2024 erneut antreten will: "Ich habe überhaupt keine Ahnung, wer diese Frau ist."

Die Anwältin der Autorin begrüßt den Ausgang des Verfahrens. "Wir sind sehr zufrieden", sagte Roberta Kaplan beim Verlassen des Gerichtsgebäudes in New York an der Seite ihrer Mandantin. Caroll selbst äußerte sich vor dem Gerichtsgebäude nicht.

DPA
nik