Donald Trump soll ernsthaft darüber nachdenken, Grönland zu kaufen. Die Idee verfolge der US-Präsident bereits seit längerer Zeit, schreibt das "Wall Street Journal". Das habe er "in unterschiedlich ernster Weise" mehrmals selbst gesagt, berichtet die Tageszeitung unter Berufung auf mehrere Quellen, die Trump nahe stehen würden. Auch seine Berater soll er zu den Möglichkeiten eines Kaufs befragt haben.
Dem Bericht zufolge sollen die Meinungen im Weißen Haus dazu unterschiedlich ausgefallen sein. Während die einen die Idee als "flüchtige Faszination" oder Spinnerei abgetan hätten, würden andere einen solchen Schritt als wirtschaftlich klugen Schachzug betrachten. Grönland hat nicht nur eine strategisch günstige Lage und würde den USA erlauben, die Militärpräsenz in der Arktis zu erhöhen, sondern es ist auch reich an Bodenschätzen - wie etwa Öl und Uran.
USA wollten schon 1946 Grönland kaufen
Es wäre nicht das erste Mal, dass die US-Regierung den Kauf von Grönland erwägt. Die größte Insel der Welt gehört politisch zu Dänemark, liegt aber geografisch in Nordamerika. Schon 1946 schlugen die USA Dänemark den Kauf für 100 Millionen Dollar vor - damals eine enorme Summer. 1941 hatten die Vereinigten Staaten Grönland besetzt, um die Insel gegen eine mögliche Invasion durch Deutschland zu verteidigen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wollten die USA Grönland aus strategischen Gründen behalten. Doch die Dänen lehnten einen Verkauf ab.
Ob sie heute anderes entscheiden würden, ist fraglich. Die rund 56.000 Einwohner der Insel kämpfen bereits seit Langem für eine politische Unabhängigkeit von Kopenhagen. Dass sie eine Abhängigkeit von Washington präferieren würden, ist unwahrscheinlich.
Für die USA ist es aber nicht ungewöhnliches, Land zu kaufen. 1803 erwarb die damalige Regierung Louisiana. Für 15 Millionen Dollar verkaufte damals Frankreich das Land. 1867 kauften die Amerikaner Russland Alaska ab. Wegen der dortigen Goldvorkommen war es damals ein ungeahnter Coup.