Donezk Rebellen führen ukrainische Soldaten vor

Gefangene ukrainische Soldaten wurden von Separatisten öffentlich gedemütigt. Die Kriegsgefangenen mussten durch die Stadt marschieren und wurden von Schaulustigen als "Faschisten" beleidigt.

Prorussische Separatisten haben dutzende gefangene ukrainische Soldaten öffentlich in der ostukrainischen Großstadt Donezk vorgeführt. Die bei der Armeeoffensive gegen die Aufständischen gefangen genommenen Soldaten wurden auf den zentralen Leninplatz gebracht, wo Einwohner sie mit Rufen wie "Faschisten! Faschisten!" beschimpften, wie Reporter berichten. Bei Gefechten in Donezk wurde auch ein Krankenhaus beschädigt. In Kiew wurde mit einer Militärparade die Unabhängigkeit von #link;:http://www.stern.de/reise/service/russland-90247216t.html;Russland# vor 23 Jahren gefeiert.

An der Leichenhalle und an zwei Gebäuden des Kalinina-Krankenhauses in Donezk seien Schäden entstanden, berichteten Korrespondenten. Nach Angaben mehrerer Klinikmitarbeiter wurde aber niemand verletzt. Dutzende Patienten waren vorsorglich in den Keller gebracht worden.

Am Sonntagmorgen hatte es in Donezk mehrere heftige Explosionen gegeben. Die seit Monaten andauernden Gefechte zwischen der ukrainischen Armee und prorussischen Aufständischen im Osten der Ukraine rückten in den vergangenen Tagen immer näher an die Innenstadt von Donezk heran. Am Samstag waren in der Industriestadt, in der vor dem Konflikt eine Million Menschen lebten, nach Angaben der Stadtverwaltung drei Zivilisten getötet worden.

Inmitten des Konfliktes mit Russland feierte die Ukraine den 23. Jahrestag ihrer Unabhängigkeit. Im Beisein von Präsident Petro Poroschenko wurde in Kiew eine Militärparade abgehalten. Dabei erklärte Poroschenko, die Armee in den kommenden drei Jahren mit mehr als 2,2 Milliarden Euro aufrüsten zu wollen.

Am Samstag hatte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Poroschenko in Kiew getroffen und der Ukraine politische und finanzielle Unterstützung zugesagt. Die ehemalige Sowjetrepublik hatte am 24. August 1991 ihre Unabhängigkeit erklärt.

AFP
yps/AFP