Drei Demonstranten verletzt Polizei geht gegen Raffinerie-Blockade vor

Bei der Aufhebung einer Raffinerie-Blockade bei Paris durch die Polizei sind nach Gewerkschaftsangaben drei Demonstranten verletzt worden. Mehrere Dutzend Menschen hatten am Freitagmorgen vergeblich versucht, die Räumung der Sperren durch Bereitschaftspolizei zu stoppen.

Die französische Polizei hat am Freitagmorgen erstmals die Blockade einer Raffinerie aufgelöst, die streikende Arbeiter im Zuge der Rentenproteste besetzt hatten. Bei der Aktion in der Raffinerie Grandpuits im Großraum Paris wurden nach Angaben der Gewerkschaft CGT drei Streikende verletzt. Frankreich hat zwölf Raffinerien, die bis Freitagmorgen alle blockiert waren. Die Protestaktionen betreffen auch Treibstofflager, wo die Polizei bereits einige Blockaden beendet hatte.

Laut Energieminister Jean-Louis Borloo verbesserte sich die Benzinversorgung im Land zu Beginn der Herbstferien langsam. Etwa ein Fünftel der Tankstellen hätten überhaupt kein Benzin, sagte Borloo. Vor einigen Tagen seien es noch fast die Hälfte gewesen.

Der Streit um die Rentenreform sollte am Freitag in die entscheidende Phase gehen. Der Senat wollte bis zum Abend über das Projekt von Präsident Nicolas Sarkozy abstimmen, das eine Anhebung des Renteneintrittsalters auf 62 Jahre vorsieht. Die Abstimmung werde in den "kommenden Stunden" stattfinden, sagte Arbeitsminister Eric Woerth am Morgen im Fernsehen. Nächste Woche soll dann die Schlussabstimmung in der Nationalversammlung folgen.

Die Gewerkschaften riefen für kommenden Donnerstag und für den 6. November zu zwei weiteren Protesttagen auf. Zuletzt waren am Dienstag nach Gewerkschaftsangaben rund 3,5 Millionen Menschen auf die Straße gegangen, das Innenministerium sprach von 1,1 Millionen Demonstranten.

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AFP/DPA