Idlib Drei Kinder kämpfen ums Überleben: Ein Foto zeigt das Elend des Kriegs in Syrien

Zwei Kleinkinder versuchen, sich aus einem zerstörten Haus zu befreien
Drei Kinder in den Trümmern ihres Wohnhauses: Der Onkel sieht verzweifelt zu ihnen hinunter. 
© Bashar al-Sheikh / SY24 / AFP
In Idlib in Syrien wurden in den vergangenen vier Wochen offenbar mehr Kinder getötet als im gesamten vergangenen Jahr. Machthaber Baschar al-Assad und die russischen Verbündeten machen trotzdem weiter. 

Zwei kleine Mädchen greifen nach ihrer sieben Monate alten Schwester. Wenn sie ihr nicht helfen können, fällt das Baby die vier Stockwerke des zertrümmerten Hauses in die Tiefe. Ihr Onkel hält sich eine Hand an den Kopf, den Mund zu einem Entsetzensschrei verzerrt. 

Das Foto wurde am Mittwoch wenige Minuten nach einem Luftangriff in Syrien aufgenommen. Der Diktator Baschar al-Assad und Russlands Präsident Wladimir Putin bombardieren derzeit die Region Idlib. Allein am Mittwoch starben dabei 18 Zivilisten. Eigentlich gilt in der von Dschihadisten kontrollierten Provinz seit September Waffenruhe. Doch Ende April hatten die Truppen Assads und ihre russischen Verbündeten den Krieg fortgeführt. 

In vier Wochen mehr Kinder getötet als im gesamten vergangenen Jahr

Hilfsorganisationen bezeichnen die Lage in Idlib als "Albtraum", die UN-Menschenrechtskommissarin Bachelet wirft den syrischen und russischen Streitkräften vor, auch zivile Ziele wie Kliniken und Schulen zu bombardieren. 

Den Schwestern gelang es, ihre sieben Monate alte Schwester zu retten. Das Baby kämpft nun im Krankenhaus ums Überleben. Eine der Schwestern verstarb: Riham, die auf dem Foto das T-Shirt ihrer kleinen Schwester so krampfhaft umklammert hält. Nach Angaben des Hilfsorganisation Save the Children wurden in Idlib in den vergangenen vier Wochen mehr Kinder getötet als im gesamten vergangenen Jahr.

AFP
ame