Ersatzkandidatin kam gut an Weg frei für die neue EU-Kommission

Die neue EU-Kommission ist im Europaparlament so gut wie durch: Die Anhörung der bulgarischen Ersatzkandidatin Kristalina Georgiewa am Mittwoch verlief glatt.

Die neue EU-Kommission ist im Europaparlament so gut wie durch: Die Anhörung der bulgarischen Ersatzkandidatin Kristalina Georgiewa am Mittwoch verlief glatt. Die bulgarische Regierung hatte Georgiewa aufgestellt, nachdem Außenministerin Rumjana Schelewa wegen dubioser Geschäfte auf massiven Widerstand bei den Abgeordneten gestoßen war. Schelewa gab auf.

Georgiewa, die für internationale Zusammenarbeit und Katastrophenhilfe zuständig sein soll, schlug sich in Brüssel nach parteiübergreifender Einschätzung gut. Damit dürfte der Wahl der neuen Kommission im Parlament am 9. Februar nichts mehr im Wege stehen.

Georgiewa arbeitete bisher als Weltbank-Vizepräsidentin. Der Liberale Ivo Vajgl lobte "Kompetenz und Auftreten" der 56-Jährigen. Der britische Labour-Politiker Michael Cashman sprach von "beeindruckendem Intellekt". Die CDU-Abgeordnete Birgit Schnieber- Jastram betonte: "Es macht Spaß, mit Ihnen zu diskutieren."

Georgiewa sagte eine bessere Koordinierung der europäischen Katastrophenhilfe zu und kündigte ein europäisches "Freiwilligen- Corps" für 2011 an. Dabei werde sie sich auf den Bericht des damaligen Sonderberaters Michel Barnier stützen, der schon 2006 eine europäische Katastrophenschutztruppe vorgeschlagen hatte.

Mit Blick auf das Erdbeben in Haiti forderte sie eine Analyse, was Europa tun könne, um bei einer nächsten Katastrophe "schneller und geeinter zu reagieren". Notwendig sei eine "strukturiertere Krisenreaktion" und eine bessere Zusammenarbeit innerhalb der EU ebenso wie mit humanitären und militärischen Akteuren, sagte sie bei ihrer Anhörung im Europaparlament.

Die 26 Kommissare sollen am 10. Februar die Arbeit aufnehmen, darunter Günther Oettinger als Energiekommissar. Kommissionspräsident José Manuel Barroso ist bereits bestätigt für eine zweite Amtszeit.

DPA
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