Knapp fünf Monate nach ihrer spektakulären Flucht aus der Gewalt ihres Entführers erhält Natascha Kampusch nun Unterricht. Die 18-jährige Wienerin wird von Montag an von zwei Pädagogen betreut, berichtete die Zeitung "Kurier" am Sonntag in Wien. Zunächst solle ihr Wissensstand festgestellt und dann ein Unterrichtsplan entwickelt werden. Die junge Frau möchte nach eigenen Angaben die Matura (Abitur) nachholen, um später ein Studium aufzunehmen.
Kampusch war als zehnjähriges Mädchen auf dem Weg zur Schule entführt und mehr als acht Jahre von ihrem Kidnapper in einem Verlies in dessen Haus festgehalten worden. Ende August konnte sie sich befreien; ihr Entführer nahm sich das Leben. In ersten Interviews und öffentlichen Stellungnahmen hatte Kampusch mit präzisem Sprachgefühl und klarer Ausdrucksfähigkeit überrascht. Sie sagte aus, sie habe während ihrer Gefangenschaft ausgewählte Zeitungen lesen und Radio hören können.
Seit Weihnachten wohnt die 18-Jährige dem Bericht zufolge auch wieder bei ihrer Mutter Brigitta Sirny, die ihr Kinderzimmer nach Nataschas Verschwinden unverändert gelassen hatte. Für Natascha Kampusch sei es sehr "bewegend" und berührend gewesen, wieder in dieses Zimmer zu kommen und all die bekannten Dinge vorzufinden, hieß es.