Mit einer etwas stärkeren Wählerbeteiligung als in der ersten Runde hat die Stichwahl um das französische Präsidentenamt zwischen Amtsinhaber Jacques Chirac und dem rechtsextremen Jean-Marie Le Pen begonnen. Bis zum Mittag hätten 26,1 Prozent der 41 Millionen Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben, teilte das Innenministerium am Sonntag in Paris mit. Die Beteiligung lag damit um knapp fünf Prozentpunkte höher als zur gleichen Zeit bei der ersten Runde vor zwei Wochen. Bei der Stichwahl 1995 hatten mittags allerdings schon 29,1 Prozent gewählt.
Paris wählt
Deutlich mehr Interesse als in der ersten Runde am 21. April zeigt die Hauptstadt Paris. Mit 27 Prozent lag die Wahlbeteiligung um fast 10 Prozentpunkte höher und erreichte damit knapp die 27,1 Prozent von 1995. Vor sieben Jahren standen sich in der Stichwahl Jacques Chirac und Lionel Jospin gegenüber. Chirac entschied das Rennen damals für sich.
Wie hoch gewinnt Chirac?
Der konservative Chirac kann mit einem haushohen Sieg über Le Pen rechnen. Nach der ersten Wahlrunde hatte es in Frankreich eine breite Mobilisierung gegen den 73-jährigen Le Pen gegeben, der überraschend in die Stichwahl gekommen war. Fast das gesamte politische Spektrum stellte sich hinter Chirac und rief zur Abwehr des Extremismus auf.
Die Franzosen können auf dem Land bis 18.00 Uhr und in Großstädten bis 20.00 Uhr wählen. Um 20.00 Uhr folgen die ersten Hochrechnungen.