Die Hamas akzeptiert zu Teilen den Friedensplan von US-Präsident Donald Trump für Gaza. Was bedeutet das für die Geiseln? Und was für Israels Armee? Was bisher bekannt ist.
US-Präsident Donald Trump fordert Israel zu einem sofortigen Ende der Bombardierung des Gazastreifens auf. So will er die Geiseln aus der Gewalt der islamistischen Hamas freibekommen. Kurz zuvor hatte die Terrororganisation Teile seines Friedensplans – darunter grundsätzlich eine Freilassung aller Geiseln – akzeptiert. Dennoch forderte sie weitere Verhandlungen. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu deutete an, einlenken zu wollen. Aber wie der Friedensplan für Gaza praktisch umgesetzt werden soll, ist zumindest der Öffentlichkeit noch nicht bekannt.
Was wir zum Friedensplan für Gaza wissen
- Die Terrororganisation Hamas hat Teile des Plans – darunter grundsätzlich eine Freilassung aller Geiseln – akzeptiert, zugleich aber weitere Verhandlungen gefordert. Ein Hamas-Vertreter sagte zudem, der Plan des US-Präsidenten sei "vage" und "mehrdeutig".
- Derzeit sind noch 48 Geiseln in der Gewalt von Islamisten, darunter auch deutsche Staatsbürger. 20 der Entführten sind nach israelischen Informationen noch am Leben.
- Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu deutete an, einlenken zu wollen.
- Die israelische Armee setzt nach eigenen Angaben ihre Offensive gegen die islamistische Hamas in der Stadt Gaza fort.
- Aus medizinischen Kreisen in dem Küstenstreifen hieß es, bei mehreren Luftangriffen in der Stadt Gaza habe es am Samstagmorgen Tote und Verletzte gegeben.
- Israels Armee warnte die Einwohner davor, in die Stadt Gaza zurückzukehren. Die Gegend sei weiterhin "ein gefährliches Kampfgebiet", hieß es in einer arabischsprachigen Mitteilung auf der Plattform X. Israelische Soldaten seien dort weiterhin im Einsatz. "Zu Ihrer eigenen Sicherheit sollten Sie es vermeiden, nach Norden zurückzukehren."
- Netanjahu, gegen den ein Korruptionsprozess läuft, ist für sein politisches Überleben auf seine rechtsextremen Koalitionspartner angewiesen. Möglich ist, dass diese die Regierung aus Protest über das Abkommen verlassen und es zu einem Sturz der Regierung und Neuwahlen kommt.
Was wir noch nicht wissen
- Ist Israel zu den von der Hamas noch geforderten weiteren Verhandlungen bereit? Israel will israelischen Medienberichten zufolge eine Delegation zu Gesprächen über den Friedensplan von US-Präsident Donald Trump nach Ägypten schicken.
- Aus ägyptischen Sicherheitskreisen hieß es, dass ranghohe Vertreter beider Seiten an diesem Sonntag in der Sinai-Stadt Al-Arisch zu Verhandlungen mithilfe von Vermittlern erwartet werden. Offizielle Bestätigungen von ägyptischer und israelischer Seite gab es zunächst nicht.
- Die Hamas nennt als Voraussetzung die im Friedensplan vorgesehene Entlassung von palästinensischen Häftlingen aus israelischen Gefängnissen und dass "angemessene Bedingungen für den Austausch vor Ort gewährleistet sind" – ohne näher zu erläutern, was das heißt.
- Offen ist, ob die Hamas überhaupt dazu in der Lage ist, innerhalb von 72 Stunden die Geiseln zu übergeben, wie es der Trump-Plan vorsieht. Berichten zufolge geht die Organisation selbst nicht davon aus. Sie hat demnach in der Vergangenheit gegenüber Vermittlern erklärt, dass sie nicht wisse, wo sich einige der Geisel-Leichen befinden.
- Wie reagiert die Hamas auf ihre vorgesehene Entwaffnung? In ihrer Erklärung ging die Terrororganisation nicht auf dieses Thema ein.
- Wie lautet der neue Befehl für Israels Armee? Eine Militärsprecherin sagte nur, ein Stopp der Angriffe sei nicht offiziell von der Armee verkündet worden.
- Bisher haben sich Natanjahus Regierungspartner zu den neuesten Entwicklungen nicht geäußert. Eine Reaktion wird erst nach dem Ende des jüdischen Ruhetags Sabbat, der von Freitagabend bis Samstagabend dauert, erwartet. Trumps Friedensplan hatten die Koalitionspartner zuvor jedoch scharf kritisiert. Sie wollen eine Annexion und Wiederbesiedlung des Küstenstreifens, aus dem Israel sich vor 20 Jahren zurückgezogen hatte.
- Was bedeutet die Umsetzung der ersten Phase von Trumps Plan konkret?
Hinweis: Dieser Artikel wird laufend aktualisiert.