Gaddafi Tochter fordert Ermittlungen über Todesursache

Muammar al Gaddafi regierte mehr als 40 Jahre sein Land mit harter Hand, bevor er von Rebellen gestürzt und bei einem Fluchtversuch tödlich verletzt wurde. Nun fordert seine Tochter die Aufklärung der Umstände seines Todes und behauptet, ihr Vater sei grausam ermordet worden.

Die Tochter des langjährigen libyschen Machthabers Muammar al Gaddafi hat den Internationalen Strafgerichtshof (ICC) aufgefordert, die Umstände des Todes ihres Vaters zu untersuchen. Gaddafi und sein Sohn Motassim seien auf die grausamste Weise ermordet und ihre Leichen gegen alle Regeln des Islams geschändet und zur Schau gestellt worden, schrieb Aischa al Gaddafis Anwalt Nick Kaufman an den ICC. Bisher seien weder seine Mandantin noch ihre Familie offiziell darüber informiert worden, wie Vater und Sohn al Gaddafi getötet worden seien, hieß es in dem Schreiben.

Muammar und Motassim al Gaddafi waren im Oktober in ihrer Heimatstadt Sirte in die Gewalt von Kämpfern der neuen Machthaber geraten und kurz darauf umgebracht worden. Aischa al Gaddafi und andere Familienangehörige waren im August ins benachbarte Algerien geflohen. Anfang des Jahres hatte der ICC Haftbefehle gegen Gaddafi, dessen Sohn Saif al Islam und Geheimdienstchef Abdullah al Senussi wegen des Vorwurfs der Verbrechen gegen die Menschlichkeit erlassen.

Frankreich will in den nächsten Tagen 230 Millionen Euro eingefrorener libyscher Gelder freigeben. Seine Regierung wolle der Führung in Tripolis dabei helfen, anderswo beschlagnahmtes Geld freizubekommen. Im Ausland sind schätzungsweise 115 Milliarden Euro gesperrt gelegt worden, von denen bislang nur ein kleiner Teil rücküberwiesen wurde.

Reuters
kave/Reuters

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