Israels Truppen bereiten sich im Vergeltungskonflikt nach dem Hamas-Angriff auf eine Bodenoffensive im Gazastreifen vor. Dort versuchen die Menschen vor den Luftangriffen zu fliehen. Doch nicht jeder kann sich retten.
Gewalt in Israel und Gaza Palästina trauert und bangt: Mehr als 2380 Tote und 11.000 Verletzte nach Eskalation in Nahost

Palästinensische Ärzte und Krankenschwestern transportieren einen verletzten Mann zur Operation, nachdem er bei Zusammenstößen mit israelischen Siedlern und Soldaten angeschossen wurde
© Ayman Nobani / DPA
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STORY: Bilder aus dem Gazastereifen. Auch am Sonntag suchten verzweifelte Einwohner und Rettungskräfte nach Verschütteten und beklagten den Verlust ihrer Angehörigen. Insgesamt sind nach Angaben aus palästinensischen Ministeriumskreisen seit Beginn des Krieges mit Israel am 7. Oktober im Gazastreifen und im Westjordanland zusammen mehr als 2380 Palästinenser getötet und fast 11.000 verletzt worden. Nach dem Großangriff der Hamas auf israelisches Territorium in der vergangenen Woche mit über 1.200 Toten auf israelischer Seite schlägt das israelische Militär zurück und beschießt den Gazastreifen, auch vom Mittelmeer aus. Zehntausende Menschen haben nach einer Aufforderung Israels ihr Zuhause verlassen und sich nach Süden begeben. Fadi Daloul / Einwohner von Chan Yunis "Seit Israel diese Flugblätter abgeworfen hat, stehen wir besonders nachts unter Stress. Sie sagten, wir sollen Richtung Süden fahren, aber es gibt keine Fahrzeuge, keinen Transport. Die Straße war gesperrt, es gab Stau. Einige Autos wurde aus der Luft beschossen. In der Nacht umarmen mich die Kinder, weinen und zu schreien, ich solle sie retten. Als wir unser Haus verließen, küssten wir die Wände. Wir wissen nicht, wie lange all das gehen wird. Wir hoffen, dass die Welt und sieht, wie es uns ergeht. Wir hatten ein Haus, jetzt leben wir in einem Zelt." Die Versorgungslage ist angespannt, Gebäude liegen in Trümmern, die Krankenhäuser sind überfüllt. Das israelische Militär wirft der im Gazastreifen herrschenden Hamas vor, die Zivilbevölkerung zu missbrauchen. Die Hamas hat die Bevölkerung aufgefordert, nicht zu fliehen. Auf israelischer Seite, so auch in Tel Aviv, waren am Samstag erneut Sirenen zu hören, die vor feindlichen Luftangriffen warnten. Zuletzt meldete der israelische Armeerundfunk, ein Dorf an der Grenze zum Libanon sei vom verfeindeten Nachbarland aus mit einer Panzerabwehrrakete beschossen worden, es habe mindestens einen Toten und mehrere Verletzte gegeben. Israels Kommunikationsministerium hat unterdessen vorgeschlagen, das lokale Büro des arabischen Nachrichtensenders Al-Dschasira schließen zu lassen. Zur Begründung wirft das Ministerium dem von Katar finanzierten Sender vor, der radikalislamischen Hamas dabei zu helfen, Stimmung gegen Israel zu machen. Unterdessen hat die deutsche Luftwaffe ausreisewillige deutsche Staatsbürger aus Israel ausgeflogen. In Wunstorf landete am frühen Sonntagmorgen das erste von drei Flugzeugen der deutschen Luftwaffe. Es hatte nicht genau benanntes Material nach Israel geflogen und 51 Deutsche zurückgebracht. Zwei weitere Flüge waren zunächst noch unterwegs. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte am Samstag, die Pläne seien nicht Teil einer militärischen Evakuierung.
STORY: Bilder aus dem Gazastereifen. Auch am Sonntag suchten verzweifelte Einwohner und Rettungskräfte nach Verschütteten und beklagten den Verlust ihrer Angehörigen. Insgesamt sind nach Angaben aus palästinensischen Ministeriumskreisen seit Beginn des Krieges mit Israel am 7. Oktober im Gazastreifen und im Westjordanland zusammen mehr als 2380 Palästinenser getötet und fast 11.000 verletzt worden. Nach dem Großangriff der Hamas auf israelisches Territorium in der vergangenen Woche mit über 1.200 Toten auf israelischer Seite schlägt das israelische Militär zurück und beschießt den Gazastreifen, auch vom Mittelmeer aus. Zehntausende Menschen haben nach einer Aufforderung Israels ihr Zuhause verlassen und sich nach Süden begeben. Fadi Daloul / Einwohner von Chan Yunis "Seit Israel diese Flugblätter abgeworfen hat, stehen wir besonders nachts unter Stress. Sie sagten, wir sollen Richtung Süden fahren, aber es gibt keine Fahrzeuge, keinen Transport. Die Straße war gesperrt, es gab Stau. Einige Autos wurde aus der Luft beschossen. In der Nacht umarmen mich die Kinder, weinen und zu schreien, ich solle sie retten. Als wir unser Haus verließen, küssten wir die Wände. Wir wissen nicht, wie lange all das gehen wird. Wir hoffen, dass die Welt und sieht, wie es uns ergeht. Wir hatten ein Haus, jetzt leben wir in einem Zelt." Die Versorgungslage ist angespannt, Gebäude liegen in Trümmern, die Krankenhäuser sind überfüllt. Das israelische Militär wirft der im Gazastreifen herrschenden Hamas vor, die Zivilbevölkerung zu missbrauchen. Die Hamas hat die Bevölkerung aufgefordert, nicht zu fliehen. Auf israelischer Seite, so auch in Tel Aviv, waren am Samstag erneut Sirenen zu hören, die vor feindlichen Luftangriffen warnten. Zuletzt meldete der israelische Armeerundfunk, ein Dorf an der Grenze zum Libanon sei vom verfeindeten Nachbarland aus mit einer Panzerabwehrrakete beschossen worden, es habe mindestens einen Toten und mehrere Verletzte gegeben. Israels Kommunikationsministerium hat unterdessen vorgeschlagen, das lokale Büro des arabischen Nachrichtensenders Al-Dschasira schließen zu lassen. Zur Begründung wirft das Ministerium dem von Katar finanzierten Sender vor, der radikalislamischen Hamas dabei zu helfen, Stimmung gegen Israel zu machen. Unterdessen hat die deutsche Luftwaffe ausreisewillige deutsche Staatsbürger aus Israel ausgeflogen. In Wunstorf landete am frühen Sonntagmorgen das erste von drei Flugzeugen der deutschen Luftwaffe. Es hatte nicht genau benanntes Material nach Israel geflogen und 51 Deutsche zurückgebracht. Zwei weitere Flüge waren zunächst noch unterwegs. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte am Samstag, die Pläne seien nicht Teil einer militärischen Evakuierung.