Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas hat den UN-Sicherheitsrat aufgefordert, die jüngste Offensive Israels im Gazastreifen zu stoppen. Der Sicherheitsrat müsse umgehend einschreiten und die israelische Aggression beenden, erklärte Abbas in der Nacht auf Samstag. Israel verübe seit drei Tagen ein Massaker an den Palästinensern.
Israelische Armee tötet mehrere mutmaßliche Kämpfer
Die israelische Armee tötete am Samstag in der palästinensischen Küstenregion drei Menschen. Rettungskräften zufolge starb ein mutmaßlicher Kämpfer der radikal-islamischen Hamas bei einem israelischen Luftangriff auf ein Auto in Gaza-Stadt. In den Trümmern eines bei einem Luftangriff zerstörten Hauses in der Stadt Beit Hanun sei zudem die Leiche eines 46-Jährigen entdeckt worden. Augenzeugen zufolge wurde außerdem ein Hamas-Kämpfer nahe der Stadt bei einem Gefecht mit israelischen Soldaten getötet.
Die Armee Israels hatte am Freitag im Gazastreifen mindestens 17 Palästinenser getötet, davon waren etwa die Hälfte Zivilisten. Nach israelischen Angaben sollen mit dem Einsatz Stellungen palästinensischer Extremisten ausgeschaltet werden, von denen immer wieder Raketen auf Israel abgeschossen werden.
Massivster Militäreinsatz seit Abzug
In Beit Hanun ging Israel am Freitag den dritten Tag in Folge gegen radikale Palästinenser vor. Augenzeugen zufolge erschossen israelische Soldaten in dem Ort zwei Frauen, die militanten Palästinensern als menschliches Schutzschild zur Flucht aus einer belagerten Moschee verhelfen wollten. Zehn Frauen wurden verletzt. Die israelische Armee erklärte, sie prüfe den Vorfall. Die Extremisten konnten aus der Moschee entkommen. Das Dach des Gebäudes stürzte zusammen.
Die Offensive ist einer der massivsten Militär-Einsätze seit dem israelischen Abzug aus dem Gazastreifen vor gut einem Jahr.