Glasgow Brennendes Auto rast in Flughafen

Zwei Männer haben ihren brennenden Geländewagen mitten in das Hauptterminal des Flughafen Glasgow gesteuert. Die beiden wurden nach kurzen Kampf mit der Polizei verhaftet. Die britische Regierung hat die höchstmögliche Terrorwarnstufe ausgerufen.

Einen Tag nach den verhinderten Anschlägen in London ist am Samstag ein brennendes Auto in ein Terminal am Flughafen Glasgow in Schottland gefahren und explodiert. Das Fernsehen zeigte Fotos von einer heftigen Explosion am Eingang des Hauptterminals. Offenbar wurde der Wagen von Betonpollern aufgehalten und konnte so nicht direkt in das Gebäude fahren.

Nach Informationen des britischen TV-Senders SkyNews gehen die Sicherheitskräfte inzwischen davon aus, dass der Vorfall in Glasgow mit großer Wahrscheinlichkeit ein terroristischer Anschlag gewesen sei. Angesichts des am Freitag vereitelten Bombendetonation in London und dem Anschlag in Glasgow hat die britische Regierung am Abend die Terroralarmstufe "Kritisch" ausgerufen. Bei der höchsten Stufe rechnen die Sicherheitskräfte jederzeit mit einem terroristischen Angriff.

Die Behörden haben den Flughafen Glasgow geschlossen, der Flugverkehr wird vollständig umgeleitet. Auch die Sicherheitsvorkehrungen für andere britische Airports sind verschärft worden. In Edinburgh, Newcastle und auf weiteren Regionalflughäfen dürfen Autos nicht mehr an die Terminalgebäude heranfahren, berichtete der Sender Sky News.

Der BBC berichteten Augenzeugen n Glasgow: "Ich sah einen Jeep Cherokee, der versuchte, mitten durch die Türen des Haupteingangs des Terminals zu fahren. Unter dem Wagen kamen Flammen hervor". Hunderte Menschen seien schreiend aus dem Gebäue gerannt.

Ein weiterer Zeuge sagte, ein asiatisch aussehender Mann sei von der Polizei aus dem brennenden Fahrzeug gezogen worden, er habe sich gewehrt, doch die Beamten hätten ihn zu Boden drücken können. Ein weiterer Asiate habe flüchten wollen, sei jedoch von einem Passanten aufgehalten und dann verhaftet worden. Nach Aussage des Passanten hatte der Mann erhebliche Verbrennungen erlitten.

Die Polizei bestätigte die Festnahme. Einer der beiden sei in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Die Klinik in Paisley wurde der Polizei zufolge nach der Einlieferung des Verdächtigen evakuiert.

Einer der Flughafenmitarbeiter äußerte in einem TV-Interview den Eindruck, die beiden hätten mit Molotow-Cocktails versucht, den Wagen in Brand zu stecken. Der Wagen brannte lichterloh, grauschwarze Rauchwolken steigen auf und das Gebäude fing zum Teil Feuer. Andere Augenzeugen glaubten eine Gasflasche gesehen zu haben, die einer der Männer aus dem Auge geholt habe. Die Feuerwehr hat den Brand inzwischen gelöscht.

Erst am Freitag waren zwei Anschläge mit Autobomben aus Benzin, Gasflaschen und Nägeln in der Londoner Innenstadt vereitelt worden. Die Polizei hatte die Bomben noch rechtzeitig entschärft.

Großbritanniens Premierminister Gordon Brown setzte für den Abend ein weiteres Treffen des Notfallkabinetts "Cobra" an. Es hatte bereits am Mittag getagt und über die zwei in London vereitelten Anschläge mit Autobomben beraten. Brown sprach derweil mit dem Ministerpräsidenten von Schottland, Alex Salmond, über die Lage im Norden des Landes.

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DPA/AP