Großbritannien Geheime Al-Kaida-Dokumente im Zug vergessen

Behördenpanne in Großbritannien: Ein Beamter hat streng geheime Regierungspapiere in einem Londoner Zug liegen lassen. Der Beamte, der für den Fehler verantwortlich sein soll, ist inzwischen suspendiert worden.

In Großbritannien sind geheime Regierungsdokumente unter anderem über das Terrornetzwerk al Kaida in einem Zug in London gefunden worden. Die Polizei habe Ermittlungen eingeleitet, nachdem die Dokumente entdeckt wurden, teilte die Regierung mit. Wie der Radiosender "BBC" berichtete, fand ein Fahrgast einen Umschlag mit den hochgeheimen Papieren über den Irak sowie al Kaida. Er habe die Akten dann dem Sender zukommen lassen.

Es handle sich unter anderem um hochsensible, aktuelle Geheimdienst-Dokumente über al Kaida in Pakistan und Einschätzungen zur Sicherheitslage im Irak, berichtete die "BBC". Die Papiere gehörten demnach einem hochrangigen Geheimdienstmitglied, das im Kabinetts-Büro arbeitete.

Der britische Regierungsbeamte ist mittlerweile vom Dienst suspendiert worden. Der Mann werde im Rahmen einer internen Untersuchung befragt, berichtete der britische Sender BBC. Der Beamte ist Mitarbeiter des Cabinet Office, das die Arbeit der Regierung ressortübergreifend koordiniert.

Stempel: "Streng geheim"

Das al-Kaida-Papier sei sieben Seiten lang und mit dem Vermerk versehen, dass es "nur für britischen, US-amerikanischen, kanadischen und australischen Gebrauch" vorgesehen sei. Nach Angaben der Regierung wurden die Dokumente am Dienstag entdeckt. Jede Seite trug den Stempel "Streng geheim".

Der Bericht des Geheimdienst-Komitees über den Irak wurde vom Verteidigungsministerium vom Außen- sowie vom Innenministerium in Auftrag gegeben. Die Dokumente lagen in einem Zug von London in die Grafschaft Surrey südlich der Hauptstadt. Die erste Seite soll das Datum 5. Juni 2008 tragen.

Die britische Regierung stand in den vergangenen Monaten immer wieder in den Schlagzeilen, weil sensible Daten von Bürgern verloren gegangen waren. So kamen vergangenes Jahr Daten von Millionen Kindergeldempfängern abhanden, später wurde ein Laptop mit Daten von Armee-Bewerbern aus einem Auto gestohlen.

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DPA/AP