Grundlagenvertrag Willkommen in Lissabon

Die Europäische Union (EU) hat in Lissabon das Inkrafttreten ihres nach der portugiesischen Hauptstadt benannten Grundlagenvertrags gefeiert. Die Würdigungszeremonie fand am späten Dienstagabend in einem am Tejo-Fluß aufgestellten durchsichtigen Riesenzelt statt.

Die Europäische Union (EU) hat in Lissabon das Inkrafttreten ihres nach der portugiesischen Hauptstadt benannten Grundlagenvertrags gefeiert. Die Würdigungszeremonie fand am späten Dienstagabend in einem am Tejo-Fluß aufgestellten durchsichtigen Riesenzelt statt. Die Feierlichten wurden zu den Klängen von Beethovens "Ode an die Freude" eröffnet. "Es ist ein Vertrag der Chancen, ein mächtiges Werkzeug, um den Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen", sagte der ständige EU-Präsident Herman Van Rompuy, der in den kommenden zweieinhalb Jahren die EU-Politik koordinieren und nach außen vertreten soll.

Der spanische Regierungschef José Luis Rodríguez Zapatero, dessen Land am 1. Januar die EU-Präsidentschaft übernimmt, erklärte, mit dem neuen Vertragswerk werde Europa "noch stärker, noch solider" sein. Zapateros portugiesischer Amtskollege José Sócrates sprach von "einem Tag, der einen Neubeginn für Europa darstellt. Einen Beginn mit Stärkung der Regeln für mehr Transparenz und demokratischer Kontrolle".

An den Feierlichkeiten nahmen unter anderen Persönlichkeiten auch der amtierende Ratspräsident, Schwedens Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt, EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso sowie EU-"Außenministerin" Catherine Ashton teil. Barroso meinte, der Grundlagenvertrag sei "Symbol eines vereinten, freien und demokratischen Europas".

Der EU-Reformvertrag war bereits Ende 2007 in Lissabon unterzeichnet worden, scheiterte aber zunächst 2008 bei einer Volksabstimmung in Irland. 2009 stimmten die Iren zu, doch die Ratifizierung verzögerte sich. Als Letzter setzte schließlich der tschechische Präsident Vaclav Klaus Anfang November seine Unterschrift unter das Ratifizierungsgesetz.

DPA
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