Die Entscheidung über die Vergabe des Friedensnobelpreises treffen die fünf Mitglieder des Osloer Nobelkomitees. Seit drei Jahren haben drei Frauen in diesem vor 102 Jahren erstmals gebildeten Gremium die Mehrheit. Die Mitglieder werden für jeweils sechs Jahre nach einem Parteienproporz vom Storting, dem norwegischen Parlament, ernannt.
Neuer Vorsitzender ist der von der Christlichen Volkspartei entsandte Medizin-Professor Ole Danholt Mjøs (64). Ebenfalls neu im Gremium ist der Historiker und Theologe Berge Ragnar Furre (66) von den Linkssozialisten. Die Sozialdemokraten sind durch die 1994 gewählte Ex-Ministerin Sissel Rønbeck (53) vertreten. Die rechtspopulistische Fortschrittspartei nominierte im Jahr 2000 die ehemalige Parlamentsabgeordnete Inger-Marie Ytterhorn (62). Neu im Gremium für die Konservativen ist die Ex-Parteichefin Kaci Kullmann Five (52). Ohne Stimmrecht, aber mit erheblichem Einfluss als Berater, nimmt der Chef des Osloer Nobelinstitutes, Geir Lundestad, an den stets geheimen Komiteesitzungen teil.
Der 1896 gestorbene schwedische Erfinder des Dynamits, Alfred Nobel, hatte bei der Stiftung der Nobelpreise in seinem Testament Leitlinien für die Vergabe des Friedenspreises formuliert, die nicht mehr wörtlich befolgt werden. Nach Nobels Willen sollte die Auszeichnung vergeben werden an "die Person, die sich am meisten oder am besten für die Verbrüderung zwischen Nationen, für die Abschaffung oder Reduzierung stehender Heere und für die Abhaltung und Förderung von Friedenskongressen eingesetzt hat"