Irak 100.000 Christen auf der Flucht vor Dschihadisten

Nach Angaben des obersten geistlichen Führers der christlichen Minderheit sind im Irak 100.000 Christen auf der Flucht. Zu Fuß und ohne jede Habe fliehen viele vor den vorrückenden Dschihadisten.

Im Irak sind nach Angaben des obersten geistlichen Führers der christlichen Minderheit 100.000 Christen auf der Flucht vor den vorrückenden Dschihadisten. Die Kämpfer der Organisation Islamischer Staat (IS) hätten Kirchen besetzt, Kreuze abgenommen und religiöse Schriften verbrannt, sagte der christlich-chaldäische Patriarch Louis Sako. Es gebe 100.000 Vertriebene, viele seien zu Fuß und ohne jede Habe in die Kurdenregion im Norden des Landes geflohen. Es handle sich um eine "humanitäre Katastrophe".

IS-Kämpfer haben nach Berichten von Augenzeugen die größte christliche Stadt des Landes, Karakosch, eingenommen. Die Städte Karakosch, Tal Kaif, Bartella und Karamlesch stünden nun "unter der Kontrolle militanter Kämpfer", sagte der Erzbischof von Kirkuk und Sulaimanija, Joseph Thomas. Er forderte die Uno zum sofortigen Eingreifen auf.

Die vorrückenden IS-Extremisten hatten in den vergangenen Tagen weite Gebiete zwischen der nordirakischen Stadt Mossul und der Grenze zu Syrien erobert, darunter auch mehrere Ölfelder. Dabei verdrängten sie die kurdischen Peschmerga-Kämpfer aus Gebieten, die diese nach dem Rückzug der irakischen Armee im Juni übernommen hatten.

AFP
and/AFP