Die Vereinten Nationen treffen nach einem Bericht der britischen Zeitung "Times" Vorkehrungen für einen möglichen Irak-Krieg. Wie die Zeitung in ihrer Montagausgabe unter Berufung auf ein internes UN-Dokument berichtet, sei bereits Vorsorge dafür getragen worden, Lebensmittel für etwa 900.000 Flüchtlinge zu sammeln. Die UN habe bei einem geheim gehaltenen Treffen Mitte Dezember in Genf mehr als zehn Geberländer aufgerufen, rund 37 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen.
Aktualisierte Evakuierungspläne
Bei einem Irak-Krieg gebe es Befürchtungen, dass das Elektrizitätsnetz im Irak stark beschädigt würde. Auch die Wasser- und Abwasserversorgung wären betroffen. Die Ölförderung käme zum Erliegen. Das Eisenbahn- und Straßennetz würden stark in Mitleidenschaft gezogen. Die UN-Hilfsorganisationen arbeiteten auch an der Aktualisierung von Evakuierungsplänen für ihre Mitarbeiter im Irak.
Versuchte Geheimhaltung
UN-Generalsekretär Kofi Annan versucht nach dem Bericht der "Times" die Vorbereitungen geheim zu halten. Er befürchte, dass damit dem Irak signalisiert werde, dass die Waffeninspektionen sinnlos seien und ein von den USA geführter Angriff gegen das Land unvermeidlich sei. Dennoch habe er im vergangenen Monat, nachdem der Weltsicherheitsrat eine neue harte UN-Resolution verabschiedet hatte, diese Planungen angeordnet, hieß es weiter.
Abgelehntes Angebot
Unterdessen haben die USA haben nach BBC-Angaben ein irakische Angebot zurückgewiesen, Mitarbeiter des Geheimdienstes CIA an den Waffeninspektionen im Irak teilnehmen zu lassen. Wie der britische Sender aus Washington berichtete, sagte ein Vertreter des Weißen Hauses, die Beweislast liege beim irakischen Präsidenten Saddam Hussein, dass Bagdad keine Massenvernichtungswaffen herstelle.
Am Sonntag hatte Bagdad erklärt, das Land sei bereit, jede Frage der USA und Großbritanniens zu dem rund 12.000 Seiten umfassenden irakischen Waffendossier zu beantworten. Ein Vertrauter von Saddam Hussein lud zudem CIA-Mitarbeiter ein, Waffeninspekteure zu Orten zu führen, an denen Produktionsstätten für Massenvernichtungswaffen vermutet würden.